Soo Ihr Süßwassermatrosen,
Hier sind Eure Kiwi`s mal wieder mit einer kleinen Lagemeldung aus fern Süd-Ost.
Da wir heute schon unseren nächsten Trip geplant haben, wird es Zeit noch mal etwas über die vergangenen Tage zu berichten, bevor zu viele neue Eindrücke hinzukommen (und das werden sie zweifelsfrei). Am kommenden Wochenende geht’s auf einen 3-Tages-Trip, „Bay of Islands“. Klingt verlockend!
Bevor es nun an einige Impressionen vom letzten WE geht habe ich noch einige andere Neuigkeiten und Entdeckungen:
Da wäre zum einen die von mir entdeckte „Briefzeitverschiebung“ – nähere Erläuterungen sind wohl nicht mehr nötig, da es ja selbsterklärend ist, jedoch finde ich diese Wortschöpfung toll!
Der Dirk, ja, der Dirk, unser Onkel Dirk, der einzig wahre SGA-Dirk, ist nun in den Staaten gelandet und kann dort, im Land der unbegrenzten Idiotie, einen Teil seines Praktikums bei Feuerwehrs in Miami machen – enviable!
Gruesse an meinen Nordi an dieser Stelle, falls er zwischen den ganzen Schlaeuchen mal nen PC findet und hier im Blog vorbeischaut.
Des Weiteren kann ich mal kurz von der Arbeit im Büro schreiben, wo ich mich ja auch ab und zu mal aufzuhalten pflege. Wahres Stromberg-Feeling dort, einfach grandios.
Peter, ein Arbeitskollege aus der Sesselsitzerfraktion, hat zu Hause einen großen Busch, an dem die wirklich wunderbare Frucht Fidjoe wächst. Schmeckt ein wenig nach Kiwi, ist aber keine. Klingt komisch, ist aber so. Jedenfalls bringt Peter seine Tagesernten immer in einer großen Tüte mit zur Arbeit. Dort verteilt er die Früchte u.a. an mich, während er laut durchs Büro ruft: „time to feed the german“.
In einer der Situationen fiel mir wirklich der schöne Vergleich mit einem Zootier ein. Das Büro vom Oberstromberg (Chief Executiv Officer Peter Gomm (noch ein Peter :-) ) war wohl zu trist, so dass ein deutsches Haustier einziehen durfte. Zwar vorerst für bestimmte Zeit, aber man kann ja noch mal mit der „Zoohandlung Uni Magdeburg“ reden, wenn es den Angestellten gefällt.
Wie irgendwann auf Photos sicher noch mal folgen wird, sieht mein Arbeitsbereich im Büro etwa so aus: Sitzend am eigenen Eckschreibtisch, in der Ecke der Monitor, links von mir eine Trennwand zum Gang aus Glas (so, dass jeder, der vorbeikommt auf meinen Bildschirm glotzen kann (Paradies für den DDR und Schäuble`schen Überwachungsstaat)) im 90-Grad-Winkel dazu eine halbhohe Trennwand zum anschließenden Bürobereich. Wenn nun jemand um die Glaswand meines Terrariums herumschleicht, ist es ja mal schön, die Nettoarbeitszeit etwas zu verkürzen und bei der Fütterung des Deutschen zuzusehen. Ich sehe aus meiner sitzenden Position meist nur den Kopf der Leute, die sich mit mir unterhalten, und warte eigentlich tagtäglich darauf, dass auf der anderen Seite der halbhohen Trennwand ein Schild mit der Aufschrift „seltenes Exemplar“ aufgehängt wird.
Soviel zu „time to feed the german“. Ihr seht – auch Büroleben kann witzig sein. Eben so, wie man es sich macht. Ich hab jedenfalls manchmal Lachanfälle und keiner außer mir versteht warum. Das kommt dann vor, wenn zwischen meinen Synapsen mal wieder irgendetwas unsinniges hin- und herspringt.
Vielleicht hänge ich mal ein Schild an die Tür des CEO`s mit der Aufschrift „seltener Tiger“ (Gruß an mein großes Schwesterchen *ggg*) Die anderen werden diesen Absatz wohl nicht verstehen, sorry.
Während meine Gedanken während der Arbeit mal zur deutschen Politik abschweiften und ich mir die Aufgabe stellte die deutschen Bundespräsidenten und –kanzler aufzuschreiben, fiel mir folgendes ein, was gut zu Kiwipeter`s und meinem Alltagshumor hier in NZ passt:
Denglisch - aufs Äußerste optimiert und verfeinert! Einfach grandios. Und da Heinrich Lübke, unser zweiter El Bundespräsidente der BRD, einen nicht unerheblichen und geradezu revolutionären Beitrag zu dem Sprachphänomen Denglisch beisteuerte, widme ich ihm den Platz des „Zitat des Tages“. Er sagte einst (zum Glück in Gegenwart aufmerksamer Reporter und Denglisch - Linguisten): „Equal goes it loose“. („Gleich geht`s los“). Da sag ich Wahlkiwi nur: My dear Mr. singingclub, thats correct bigbehave! (Mein lieber Herr Gesangsverein, das ist richtig großartig).
So, das letzte WE. Aber nu: Freitag war der Pi-Pa-Peter in good old Roturua (sprecht diesen Namen mal nach ein paar Bieren aus – geht fantastisch!), wo in etwa so das los ist, was bei uns in Heyrothsberge abgeht. Uebungs- und Ausbildungsplatz fuer Feuerwehrs.
Nach 3 Stunden Fahrt und einem (laut Peter wirklich guten!) "Kiwiburger" bei einer grossen amerikanischen Fastfoodkette hat er sich dort vor Ort in der Kuerze der Zeit ne Menge waehrend eines Rundganges ansehen koennen, bevor es zum Buffet und Kaffee ging.
Ich habe derweil morgens, bevor Kiwipeter losfuhr, noch mit ihm ein paar mails geschrieben, wie wir das so zwischendurch „ab und zu“ mal machen. Anschliessend las ich einen langen Unfallbericht von einer Baustelle, hab die Neuigkeiten aus aller Welt in dem „New Zealand Herald“ (die Tageszeitung hier) verfolgt und mir ansonsten mit meiner Arbeit einen insgesamt ruhigen Tag gemacht. Freitags ist es hier ueblich, dass man sich nach getaner Arbeit noch im Aufenthaltsraum zusammensetzt und Chipstueten leert, sowie dabei Flaschenbier oder n Glas Wein trinkt, bevor jeder ins Wochenende geht.
So locker die das freitags nach der Arbeit auch mit dem Alkohol sehen - es ist hier ein mehr als strenges Land, was die Moeglichkeit fuer Leute unter 18 angeht. Es steht nicht ganz die Todesstrafe drauf, jedoch wird penibelst auf Altersbeschraenkungen in den Bars und Clubs geachtet, wo selbst ich (der sicher nicht mehr wie 17 aussieht) IMMER nach nem Ausweis gefragt wird. Wer keinen dabei hat kommt halt nicht rein. Pgh.
Ebenso ist es in den Supermaerkten mit dem Verkauf von Alkohol & Tabak. Das finde ich richtig gut, ehrlich. Nicht so ein lascher Umgang damit wie in Deutschland.
Das fuehrte dazu, dass wir fuer eine Flasche neuseelaendischen Rose-Wein, den wir noch nicht probiert haben, nahezu 15 Minuten an der Kasse verbrachten. Meine Student-ID hat der erste Verkaeufer nicht als Ausweis akzeptiert, ebenso wenig Peters deutschen Perso. Einen Reisepass hatten wir nicht dabei, was dazu fuehrte, dass erst eine zweite Kollegin und schliesslich ein etwas hoehergestellter des Supermarktes dazugerufen wurden. Keiner hatte anscheinend bisher einen deutschen Perso gesehen. Letztendlich wurde mein internationaler Studentenausweis doch akzeptiert (das wusste der erste Verkaeufer nicht, dass das i.O. ist) und wir konnten die Flasche bezahlen und mit nach Hause nehmen. Aufgrund der Unannehmlichkeiten mit Warten auch noch fuer ca. 4 Dollar weniger.
Uebrigens lerne ich die Stadtluft hier echt zu hassen. Es ist zwar nicht so schlimm wie in anderen Grossstaedten, die ich bisher kennenlernte, jedoch kennen die hier in NZ nicht so etwas wie Schadstofffilter, Katalysatoren (jaja, der gute Kater Lysator...*g*) oder dergleichen.
Um seine Schuhe zu schwaerzen reicht hier das kurze Vorhalten vor den Auspuff eines anfahrenden Linienbusses. Haelt fuer immer! Sagt alles, oder?
Naja, sie haben hier halt den „Vorteil“, dass der ganze Scheiss direkt aufs Meer rausgeblasen wird und somit nicht als Glocke ueber der Stadt haengt. Aber Vorteil ist das auch nur fuer deren Gesundheit, nicht fuer die Umwelt, die sie hier ja besonders schaetzen sollten.
Soo, nachdem wir abends nach der Arbeit zu Hause noch ein weiteres leckeres Abendessen hatten, sind wir wieder in die Stadt gefahren, zum Hafen. Haben uns dort mit Robin und Livio getroffen (beide von der Oster-Tour), die schon in einer gutgefuellten Bar mit Live-Musik sassen! Livemusik gibts hier definitiv viel oefter als in Deutschland! Und es macht das Feiern viel lustiger! Die Kiwis wissen also sehr gut, wie man feiert. Um das mal festzuhalten *g*.
Wir waren beim Losgehen in Richtung Bushaltestelle zwar schon sehr spaet dran, aber nehmt nen Wilko mit und Ihr werdet das Glueck haben, dass der Bus sich auch ma um 5-10 Minuten verspaetet. Es war Peters goldene Vorhersage, dass wir einfach ma auf mein Zeitglueck vertrauen sollten und.... es ist eingetroffen *g*. Top!
So waren wir dann nicht all zu spaet in der Stadt (der naechste Bus waere erst wieder in einer Stunde gefahren) und haben in der Bar noch einige Franzosen&Franzoesinnen kennengelernt, die Robin und Livio aus der Englisch-Sprachschule kannten. War ein echt witziger Abend mit denen, auch wenn man englisch-sprechende Franzosen bei lauter Musik nicht gerade optimal verstehen kann. Was solls!
Samstag wurde zum zweiten mal im Maerz richtig ausgeschlafen, glaube wir sind erst um 10 oder 10.30 aufgestanden. Herrlich! Aber gejammert wird ueber das fruehe Aufstehen unter der Woche nicht!
Es gab ein entspanntes Fruehstueck in der Aucklaender Vormittagssonne, zu dem Kiwipeter Frenchtoast machte. Mmmmhhhh! Echt gut – muessen wir mal wieder machen.
Der Tag verlief mit Lesen und bischen(...) am PC machen (jaja, Eure mails sind zahlreich*g* weiter so!).
Nachdem Kathryn von der Arbeit zurueck war, haben wir uns fertig gemacht, 2 Freunde von ihr abgeholt und sind zum Stadion gefahren. Die Blues aus Auckland spielten gegen die Bulls aus wo auch immer. Mein erstes Rugbyspiel live – echt top! Zwar nichts gegen Halma ueber die Leine aber der Sport ist echt gut! Haben uns dort mit ca 10 anderen getroffen, wovon wir die meisten schon von dem Oster-Trip kannten. So waren wir eine lustige Truppe, die zusammen nach dem Spiel in die Stadt zog und feierte.
Schon die Zugfahrt (4 Stationen) ins Zentrum war aeusserst witzig, da wir die ganze Zeit gesungen und gelacht haben. Bei so einem multi-kulti-Mix kommen natuerlich eine ganze menge witziger Lieder aus der ganzen Welt zusammen.
Angekommen am Britomart (im Zentrum der Stadt) liefen wir zu einer Bar, wo jedoch eine der Maedels nicht reinkam, weil sie keinen Ausweis dabeihatte, der akzeptiert wurde. Soviel wieder zum obigen Thema. Kein Problem – wir sind dann in die sog. Skycity weitergezogen, die sich im angebauten Gebaeude des Skytowers befindet. (Der Skytower wiederum ist der riesige Turm mitten in der Stadt – auf wahrscheinlich 70% aller Postkarten zu sehen ist...)
Und wo landeten wir?? Ja.. ne Art Ue30 Party... „Es war schon 20:10h und man hat schon alles erlebt: war tanzen, hat n Lied mitgesungen und ist schon vonner Riecksitzbank eines alten Opel Corsas wieder rein und erneut am tanzen.“ ^^Gruss an Atze – Du bist der Beste!!
Nein, quatsch – wir ham uns dort „Rock Bier“ bestellt und hatten auch ohne angebissenen Happy Hippo im Haar jede menge Spass.
So ein alter Knacker, dem es wohl nicht gefiel, dass wir dort mit ner grossen Gruppe waren & wir uns amuesierten, holte nach ner Disskussion mit Pierre (dem Franzosen vom Vortag) einen Security-Mann, den er bat mal die Ausweise von einigen unserer Leute zu kontrollieren. Ein richtiger Spielverderber, der sein Fach jedoch nicht verstand. Wir waren ja alle alt genug und hatten Ausweise dabei. Erster Versuch von dem Alten somit fehlgeschlagen.
Ich habe – ohne vorher mit dem Mann nur ein Wort gewechselt zu haben – ihn ab und zu fein angegrinst und meinen Spass, den ich hatte, ueber weite Mundwinkel der Welt gezeigt.
Das hat ihm sowas von garnicht gepasst, dass es wirklich Leute gibt, die Spass am Leben haben, so dass er auf mich zukam und mich fragte, ob wir das „draussen klaeren“ wollten. Immer und immer wieder sagte er das – eingebettet in einer englischen Phrase. Meinem Sprachzentrum, dessen Rhetorik voellig auf gute Laune gepolt war, fiel es nicht schwer ihn mit Humor abblitzen zu lassen.
In einem kurzen Gespraech mit einem anderen Security-Mann, den der Alte holte, erklaerte ich diesem, dass wir nur dort seien, um Spass zu haben. Dieser sah es ebenso und ging wieder.
Der grisgraemige Alte verliess bald darauf die Bar und wir sahen den 3 leichtbekleideten, quietschrosa angezogenen Saengerinnen auf der Buehne zu, bevor wir dann auch nen Schuh machten.
Angekommen im naechsten Club, dessen Eintritt jeden von uns 10$ kosten sollte. Das Maedel von uns, die vorn in der Schlange stand (mit Ihrem Ausweis hatte es ja schonmal nicht geklappt reinzukommen, deswegen sollte sie vorgehen) sagte den Kassierern, dass wir mit 10 oder 12 Leuten hineinwollten. Und siehe da: Fuer alle umsonst. Kein Eintrittsgeld. Warum auch immer. Aber gut so!
Dort trennte sich unsere Gruppe dann nach und nach, es war schon spaet, und einer nach dem anderen ging nach Hause. Ebenso Kiwipeter und ich.
Auf dem Weg zur Bushaltestelle fiel uns ein, dass der einzige Schluessel fuer Rosies Haus, den wir mitnahmen, im Rucksack war. Diesen gab ich Kathryn mit, da sie mit dem Auto in der Stadt war. Was solls, dachten wir uns und suchten erstmal nach einer Bushaltestelle. Auf der Suche hoerten wir aus einer Art Irish Pub noch gute Live-Musik, so dass wir dort auch nochmal einkehrten und den Abend verlaengerten.
Irgendwann nachts und ohne Kenntnisse wann die Nachtbusse fuhren, haetten wir einige Stunden auf den naechsten regulaeren Bus warten muessen. So hielten wir ein Taxi an und fuhren damit zurueck. Wer, wenn nicht wir, ne!
Zu Hause angekommen brannte kein Licht mehr (war ja auch mitten in der Nacht), Kathryn war noch unterwegs bei Freunden und saemtliche Tueren abgeschlossen... So wurde Rose dann aus dem Bett geklingelt und stand mit einem breiten Grinsen in der Tuer und liess uns herein. Wie sie uns am naechsten Tag erzaehlte, war sie eh noch wach und las ein spannendes Buch. Somit wars ueberhaupt nicht schlimm.
Den Sonntag haben wir bis um 13Uhr schlafend verbracht, anschliessend las ich wieder ein wenig im Sonnenschein, der auf die Terasse fiel und fruehstueckte in aller Ruhe.
Spontan entschlossen wir uns nachmittags noch in die Stadt zu fahren, um nach Maori-Musik zu suchen.
Haben zwar auch einige CD’s gefunden, jedoch war es nicht der Stil von Maori-Musik, den wir in Roturua am Oster-Wochenende kennengelernt und nun gesucht haben.
Wieder zu Hause nutzte ich die verbleibende Zeit bis zum Abendessen, um im Park Sport zu machen, bevor wir den Abend ruhig und alle zusammen im Esszimmer ausklingen liessen.
Zu guter letzt noch eine Bitte von uns: Wer Kommentare schreibt, moege bitte bei “Identitaet” auf “Name/URL” klicken und seinen Namen dazuschreiben. Das waere ganz toll. Muchas gracias und auf Wiedersehen/hoeren!
Eure Kiwis
Donnerstag, 3. April 2008
3.4.2008, Auckland
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2 x hat sich jemand bequemt was zu schrieben.TOP!:
Guten morgen ihr faulen kiwis! wann folgt denn der nächste bericht. oder wollt ihr doch erst die "klara -frage" klären ??? :)
in deutschland gibs nichts neues,höchstens dorftratsch,der euch bestimmt nicht interessiert.
also bis bald.
ich drück euch Mom
guten morgen!
...mit verzoegerung gibt es ihn wohl erst am wochenende. dort werden wir aber zur abwechslung mal nichts unternehmen, so dass auch wirklich mal zeit ist neue photos hochzuladen und einen "kurzen" bericht mit eindruecken und erlebnissen des vergangegen wochenendes zu schreiben.
heute abend gehts uebrigens in den skytower - dort ist ein restaurant ganz oben, das sich dreht und einem somit einen herrlichen blick ueber die ganze stadt ermoeglicht.
die zeit, ab 6pm, ist natuerlich so gewaehlt, dass wir den sonnenuntergang ueber der stadt mit ansehen koennen.
viele gruesse,
eure kiwis
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