Congratiulations from Kiwipeter & Kiwiwilko, God shave the Queen!
Dieser alten Schrulla im diverse tausend Kilometer entfernten Großbritannien ist es zu verdanken, dass wir heute, Montag, den 2.Juni, einen „public holiday“ haben. Zwar gibt es diesen Feiertag noch nicht einmal in ihrem eigenen Land, aber das soll nicht weiter unsere Sorge sein. Wir freuen uns nur, dass wir ein verlängertes Wochenende hatten und zugleich viiiel Zeit für große Abenteuer in unserer zeitweiligen Heimat.
Samstag und besonders Sonntag sind ja ohnehin auch in diesen Kulturkreisen arbeitsfreie Tage für das Proletariat. Hinzu kam der Montag als Feiertag und weil wir´s uns hier ja gut gehen lassen dachten wir uns, dem Frei-Tag seinen eigentlichen Sinn zurückzugeben und einen Tag frei zu nehmen. Kiwipeter erledigte das schon am Dienstag und bekam prompt das OK. Ich wollte Brian am Mittwoch darauf ansprechen und das 4-Tage-Wochenende zwischen zwei 4-Tage-Arbeitswochen einfädeln, doch kam dieser mir „leider“ zuvor, als er mir sagte, dass er selbst am Freitag einen Tag Urlaub nimmt und wenn ich wolle, ich ebenfalls frei haben könne. „Only, if I have to“ antwortete ich mit einem breiten Grinsen im Gesicht, woraufhin sine Lache durch den neunten Stock der 385 Queenstreet hallte.
Schon in der vorigen Woche hatte Charlott, ein Mädel, das wir vor einige Zeit hier in Neuseeland kennen lernten, gesagt, dass sie gerne mitkomme, wenn sie Sonntagvormittag wieder in Auckland sei. Ihre Zeit hier sollte dann nach 3 aufregenden und abwechslungsweichen Monaten zu Ende sein.
Mein weiterer Mittwoch sah folgendermaßen aus: Ich schreib dem DoC (Department of Conservation) eine E-Mail mit einigen Fragen zu den Plänen, die ich für das Wochenende geschmiedet hatte. Sie waren allerdings für Kiwipeter und ebenso für Charlott nicht herausfindbar. Ich schwieg und wollte die beiden mit etwas richtig grandiosem überraschen. Für Kiwi sollte es ein nächstes unvergessliches und aufregendes Wochenende werden. Für Charlott wünschte ich mir zudem, dass es ein gelungenes, leider letztes Wochenende am anderen Ende der Erde werden würde, dass sie jedoch in sehr guter Erinnerung behalten sollte. Ihr Flieger verließ Auckland am Sonntagmittag um 00:25pm. Schade, da die Zeit mit ihr wirklich viel Spaß gemacht hat und wir jede Menge zu Lachen sowie interessante Dinge zu erzählen hatten.
Weiterhin kümmerte ich mich online um die Buchung eines Vans von „Wicked Campers“, mit denen wir schon beim letzten großen Ausflug mit Robin gute Erfahrungen gemacht hatten.
Abends erzählte ich Rose noch ein wenig von den Wochenendplänen bevor Kiwipeter und ich uns daranmachten die Rucksäcke zu packen. Kartenmaterial, Gaskocher, Schlafsäcke, wetterbeständige Kleidung, Kulturbeutel, Regenhose für den E-Fall, Mützen, Sonnencreme und –brillen, Kameras mit aufgeladenen Akkus, Plastiktüten, damit wir unsere Abfälle auch von überall mitnehmen konnten, Handtücher und diverse andere Dinge standen auf der Packliste. Letztendlich ja jedes Mal das Gleiche. Jedoch wäre es ärgerlich, wenn wir etwas davon vergäßen.
Der Donnerstag verlief recht fix, da es jede Menge zu tun gab. In der Mittagspause holte ich den Van ab, damit wir nach der Arbeit direkt durchstarten konnten. Da es sich mit dem Ausfüllen des Papierkrams und dem dorthin Fahren durch Aucklands Getümmel alles ein wenig hinzog, überzog ich meine Mittagspause um eine glatte halbe Stunde. Nahm mir jedoch keiner übel als ich erzählte, wo ich war.
Eine halbe Stunde vor Feierabend bekam ich von Charlott bescheid, dass sie am ASB Hostel unten in der Queenstreet sei. Nicht weit weg also. Pünktlich Feierabend gemacht, Kiwipeter aus der Pittstreet vom NZ Fire Service abgeholt, Charlott, die schon vorm Hostel stand, als wir eintrafen, eingesammelt und ab ging es in den geliebten Feierabendverkehr über den Southern Highway 1 aus der Stadt hinaus Richtung Hamilton.
In Huntly, einem kleinen, beschaulichen Städtchen, gingen wir noch einen Großeinkauf für die kommenden 4 Tage machen, bevor wir weiter gen Süden fuhren. Kiwipeter & Charlott fragten zwar hin und wieder und versuchten ein paar Details über unser Ziel heraus zu finden, jedoch machte ich mir den Spaß und gab exakte Antworten, wie, dass wir auf der Nordinsel bleiben würden. Gelogen war das ja nicht…
Hunger trieb uns voran, schließlich war ein Abendbrot längst überfällig. Wie gut, dass Charlott die Adresse einer guten Pizzeria in Hamilton kannte. Es war auch nicht schwer diese zu finden, so dass wir alsbald mit dick belegten Teigscheiben italienischer Art im Kofferraum des Bullis saßen, wo wir schon das Nachtlager aufgebaut hatten. Bequem – es geht doch nichts über Campen!
Dass wir durch den Weg zur Pizzeria unbewusst die Abzweigung auf den Highway 3 Richtung Te Kuiti hinter uns ließen, störte niemanden. Die anderen beiden kannten das Ziel ja eh nicht und ich sah auf der Karte, dass es kein Umweg sei, wenn wir vorerst weiter auf der 1 blieben und später, hinter Tokoroa, auf die Hauptstraße 32 abbögen. Diese immer entlang, kantappa kantappa durch den Wald hindurch bis kurz vor Turangi im Süden des Lake Taupos die 47 abzweigte, die und zum Tagesziel nahe Mangatepopo führen sollte.
Ganz in unserer Nähe, im Dunkeln nicht zu sehen, lag nun der Tongariro National Park.
Wir fanden einen schönen Parkplatz, irgendwo im Nirgendwo Teil 1, wo wir den Bulli mit Blick auf einen See (war es noch der Lake Taupo? Vermutlich schon) und ein kleines beleuchtetes Städtchen abstellten. Unsere Schlafsäcke ausgerollt und reingeschlüpft redeten wir noch eine ganze Weile ziemlichen Lötzinn und tranken einen heißen Tee bevor wir uns viel zu spät um 1am schlafen legten.
Nach nur 6 Stunden wurden wir geweckt. Das „Guten Morgen Sonnenschein“, das aus Kiwipeters Handywecker ertönte, schien die helle Kugel ernst zu nehmen. Ein paar Minuten später beim Zähneputzen mit eiskaltem Wasser, kam sie immer und immer weiter aus dem Schatten der Erdkrümmung hervor und wir sahen einen schönen Sonnenaufgang über dem See.
Wir fuhren weiter Richtung Mangatepopo und hielten an einem Cafe am ansonsten verlassen und einsam daliegenden Straßenrand. Der Fahrer eines dort stehenden Busses, ein Deutscher, wollte uns doch tatsächlich weismachen, dass er gerade den letzten Bus zum 19 km entfernten Startpunkt fuhr und ansonsten keine andere Möglichkeit bestehe am selbigen Tag das „Tongariro Alpine Crossing“ zu machen, wie die Strecke hieß.
Unbeirrt davon gingen wir erst einmal in das Cafe, bestellten uns etwas Heißes zu trinken und fragten den Mann mit australischem Lederhut hinterm Tresen nach Möglichkeiten zum Startpunkt zu gelangen. Er gab uns den Tipp einmal in dem kleinen Office der weiter hinten auf dem Hof liegenden Unterkunft nachzufragen. Er wusste, dass diese Leute auch Reisende mit eigenen Autos gegen ein kleines Entgelt zum Startpunkt brachten. Gesagt, getan. Ich lief ums Haus herum zu dem kleinen Office und fragte die Frau, die mir öffnete, ob sie uns mit dem Zebra dorthin fahren könnten. Es sei kein Problem, sagte sie und wir verabredeten, dass ich in ungefähr einer halben bis dreiviertel Stunde noch einmal klingele, wenn wir mit gepackten Sachen zur Abfahrt bereit wären. Wirklich nicht möglich heute noch die Wanderung zu machen? Da glaubten wir nichts von!
Die Zeit verstrich und so ging es gegen 10am auf zum Tongariro Alpine Crossing, wo uns die von den Neuseeländern zur schönsten Wanderung gewählten Strecke 18 Kilometer über den gleichnamigen Berg führte. Über erstarrte Lava ging es hinauf auf ein Hochplateau, das zwischen den aktiven Vulkanen Mount Ngauruhoe (2287m) zu unserer Rechten und Mount Tongariro (1967m) zu unserer Linken lag. Die mehr als erfrischende Kälte lud nicht gerade zum längeren Verweilen ein, so dass wir schnurstracks weiter wanderten. Die folgende Besteigung des „Red Crater“, der mit 1900 Metern höchsten Stelle der Wanderung erwies sich als wahrer Belastungstest nicht nur für die Kleidung. Wir hangelten uns über den schneebedeckten Gipfel während der Wind uns nur so um die Ohren pfiff. Während des Aufstiegs rechts die Felswand (nicht spektakulär steil, aber sie war dort), links hätte es nicht nur wehgetan daneben zu treten. Es ging abwärts… und das nicht nur einige Meter. Nun wurde deutlich, wo die sich jährlich ereignenden, zahlreichen Bergunfälle mit Verletzten und Toten stattfanden. Es ist keine Dramatisierung der Umstände – wirklich oft wird hier auf TV One über Vermisste und Tote berichtet, die in Unwetter geraten waren oder einfach unvorsichtig vorgegangen sind und sich nicht den Regeln der Natur unterwarfen.
Am Red Crater angekommen hatten wir eine fantastische, kilometerweite Sicht über das Land. Allein für diesen Moment haben sich mal wieder alle Anstrengungen gelohnt.
Der kurz darauf folgende Abstieg zog sich durch einige angenehme Pausen in milder Herbstsonne in die Länge. Ohnehin war es die längere Strecke, die bergab ging. Dabei durften wir nicht weniger vorsichtig sein, da wir in dem losen Geröll, auf dem wir nun nach unten gingen, bei jedem Schritt abwärts bis zu den Knöcheln einsanken und jedes Mal ca. einen Fuß nach vorne rutschten.
Wir passierten die Emerald Lakes, den bilderbuchmäßig schön eingefärbten Blue Lake und die Ketetahi Hütte, wo Wanderer übernachten konnten. Stellt es Euch nicht wie Hütten auf den bayrischen Bergen oder ähnlich vor. Diese hier sind unbeheizt, mit etwas Glück haben die Vorgänger eine Kerze zurückgelassen und man bringt sich – logisch – Schlafsäcke und sowieso alles Notwendige selbst mit. Aber fein, das möchte ich auch gerne noch mal machen. Dafür muss aber eine längere Wanderstrecke her. …Und auch die werden wir noch finden.
Eines jedoch war bis hierhin aber auf jeden Fall wichtig festzuhalten: We did it!
Es ist, wie ich finde, mehr als verständlich, dass dieses Naturerlebnis bei einer Umfrage vor einiger Zeit auf Platz 20 der 101 „Must Do`s For Kiwi´s“ landete. So viele Menschen, mit denen wir in der Freizeit und auf der Arbeit sprachen, schwärmten regelrecht vom Tongariro Alpine Crossing.
Auf der anderen Seite der noch aktiven Vulkan Dreiergruppe angekommen, holte uns die gute Frau mit unserem Zebra wieder ab. Wir gaben ihr noch 10 Kiwidollar mehr und konnten dafür die Duschräume der Unterkunft benutzen. Eine warme Dusche war nun Erholung pur.
Anschließend gab es zwei heiße Nudelsuppen im Bulli und wir beratschlagten wie wir den nächsten Tag gestalten wollten.
Als Ziel wurde das nicht all zu weit entfernte Ohakune ausgemacht, das nur ungefähr eine weitere Zebrastunde entfernt lag. Ein Skidörfchen und: Karottenhauptstadt Nummer 1! Hier soll es die meisten, die besten und die überhaupt !! geben.
Wir interessierten uns jedoch mehr für das hiesige Bike-Rental, das wir auch noch nach Einbruch der Dunkelheit ausfindig machten. So wussten wir schon einmal, wo wir am nächsten Morgen hinzufahren hatten.
Auf einem Feldweg am Waldesrand brachten wir den Wagen für die Nacht in möglichst waagerechte Stellung, aßen zu Abend und tauchten alsbald in die Schlafsäcke ab.
Der Tag war lang, wir hatten diverse hundert Kilometer Autofahrt hinter uns und waren dementsprechend etwas geschafft.
Kaltes Erwachen am Morgen. Ich habe Kiwipeters Wecker wahrscheinlich deswegen nicht gehört, weil ich Eiszapfen im Gehörgang hatte. Es hatte gefroren, aber wie. Draußen… und auch drinnen. Schließlich hatten wir wie jede Nacht das Fenster einen Spalt weit offen gelassen, „um die Behaglichkeit zu gewährleisten“, wie es Prof. Neumann wohl ausdrücken würde. Um die Behaglichkeit außerhalb der Schlafsäcke war es nicht ganz so gut bestellt. Meine Hose, ein Klumpen aus angefrorenem Jeansstoff und Dreck vom Berg, wäre wohl nicht die passende Abendgarderobe für einen Ball gewesen. Aber wir wollen ja auch nicht irgendwo rumtanzen, wir wollen raus. Ab in Neuseelands wunderschöne Natur.
Nachdem die Scheiben frei gekratzt waren (einen Eiskratzer hatten wir dafür nicht), stellten wir uns in die Morgensonne auf den neben dem örtlichen Informationscenter gelegenen Parkplatz in der Dorfmitte. Das Dorf erwachte allmählich und wir erwärmten uns an heißem Tee. Gegen 10.30am herum erreichten wir schließlich den Besitzer des Fahrradverleihs und konnten 3 gute Mountainbikes samt Schutzhelmen und dünnen Handschuhen ausleihen.
Auf die Sättel geschwungen und ab ging es zu einer knapp zweieinhalbstündigen Tour durch die Natur. Entlang eines kleinen Flusses durch das Dorf, über eine Brücke bis zu den selten in Neuseeland zu findenden Bahnschienen, über Wiesen und kleine Pfade, Schotterpisten und durch Wälder. Es hat uns allen riesigen Spaß gemacht! Die zeitweise grandiose Sicht in die Ferne lud regelrecht zum Pause machen ein.
Nachdem wir die Bikes wieder abgegeben hatten, machten wir uns auf den Weg zurück Richtung Auckland. Es war schön die Strecke auch mal im Hellen zu sehen. Entspanntes Fahren über die Highways, die hier außerhalb der Zentren der drei großen Städte Auckland, Christchurch und Wellington eher den deutschen Bundesstraßen ähneln.
Unterwegs in Te Kuiti noch an einem Bistro am Straßenrand angehalten, bestellten wir uns Leckeres zum Trinken und machten eine kleine Pause, bevor es weiter gen Norden ging.
Ein weiterer Stopp gab mir die gute Gelegenheit von einem Hügel aus ein paar Bilder der untergehenden Sonne zu schießen und ebenfall in einem der hier in Neuseeland oft gesehenen „Fruit & Veggie Stores“ eine ganze Tüte Kiwis für nur 2$NZ einzukaufen.
Das Geschäft passierten wir schon einmal, als wir während unserer allerersten größeren Tour im März auf dem Weg zu den Waitomo Caves waren. Es war schön, nun auch noch einmal zum neue-Früchte-Stöbern anzuhalten. Die von mir gesuchte Passion Fruit hatten sie leider nicht.
Abends in der Blackett Cres machten wir uns eine riesige Gemüsepfanne und Nudeln, die den aufgekommenen Hunger schnell stillten.
Am Sonntagmorgen, nachdem beim Duschen das warme Wasser ausgegangen war, gab es erst einmal eine deftige Portion Spiegeleier auf Toast und Charlott packte ihre restlichen Sachen, während wir den Bulli für die kommenden 2 Tage präparierten.
Am Auckland International Airport tranken wir noch einen Kaffee miteinander und plauderten über die schöne Zeit im Paradies Neuseeland, bevor es an das Verabschieden ging. Hier endete Charlott´s Reise in die Fremde, doch wird es auch für sie nicht die letzte gewesen sein. Einmal auf großer Welterkundung wird man schnell hungrig nach mehr, da kann ich ein Lied von singen. Wenn ihr wüsstet…
Wir verabschiedeten sie also und fuhren weiter in das etwas abgeschiedene Dörfchen Waiuku, südlich von Auckland, das nicht all zu weit entfernt vom Flughafen gelegen ist. Dort genossen wir die Möglichkeit eine Fahrt mit einem ganz alten Zug zu machen. Angetrieben von einer Dampflokomotive, die ihren Betrieb damals, zu Beginn des 20. Jahrhunderts aufnahm, ging es Kilometer um Kilometer Richtung Westküste. Das altehrwürdige Ambiente einer schon lange ausgemusterten Eisengahn, der pechschwarze Rauch, der kraftvoll in den Himmel gestoßen wurde, das traditionell gekleidete Bahnpersonal und das Zischen der Dampfkessel ließen wirklich eine tolle Atmosphäre aufkommen.
Unsere weiterer Weg ging nachmittags zu dem „Hunua Regional Park“, an dessen Beginn die Hunua Falls zu bestaunen waren. Ein paar schöne Photos entstanden, bevor wir uns auf den Weg machten. Dreieinhalb Stunden führte uns der zumeist recht schmale Pfad durch dicht bewachsenes Regenwaldgebiet. Vorbei an einem Damm, an dem Trinkwasser für die Aucklander aufgestaut wird ging es zurück zum Ausgangspunkt unserer Wanderung.
Bevor wir uns zum nächsten Ziel aufmachten, halfen wir noch einer anderen Wandergruppe aus, indem wir zwei von ihnen zu einem ungefähr 15 Minuten entfernt gelegenen Parkplatz fuhren, wo ihre Autos standen.
Der „Tawharanui Regional Park“ stand auf dem Tagesprogramm für den letzten Tag unseres XL-Wochenendes. Ohne Umwege und nur mit einem kleinen Stopp, an dem wir unser Zebra mit Oktansaft auffüllten, fuhren wir zu der 90km von Downtown Auckland entfernt gelegenen Halbinsel, vor dessen verschlossenem Tor ich schon vor einigen Wochen einmal stand.
Dieses Mal unserer Sache ganz sicher, parkten wir nach laaangsaaameeen und kurvenreichen letzten Kilometern Fahrt über eine Schotterstraße vor dem Eingang. Von dem Schild „Park Closed – Pestcontrol“ im Dunkeln wie im Hellen am folgenden Morgen nichts mehr zu sehen.
Die Nacht war mild. Es ist schon ein sehr deutlicher Unterschied festzustellen, wenn man nur wenige hundert Kilometer weiter gen Norden oder Süden in eine Himmelsrichtung fährt.
Gerade die Zahnbürste in den Mund gesteckt kam ein Auto vorgefahren und hielt neben uns. Der Parkrangeronkel war auch schon auf den Beinen und markierte sein Revier. „Can you read english?“ fragte er mich. „A bit“ entgegnete ich ihm mit von Schaum gefülltem Mund. Besser wäre es wohl, wenn Kiwipeter weiter mit ihm weiter spräche. Ein ungeduschter Bärtiger mit Schaum im und vorm Mund schien sicher nicht den vollkommen seriösesten Eindruck zu machen. Phase war, dass wir dort ulala nicht stehen durften und irgendwo nahe dem Gebüsch auch ein Schild stand, dass es uns bei unserer Ankunft im Stockdunkeln der Nacht aber nicht verriet. Ich fühlte mich wie in Deutschland. Den Ranger von unserer Unkenntnis überzeugt machte er auch wieder einen Abflug und wir machten uns alsbald auf den Weg in den Park.
An einem See, dem Lagoon, vorbei, runter zur Jones Bay und von dort aus immer am steinigen Ufer entlang bis wir schließlich an der Maori Bay ankamen. Während wir so mit merklich müderen Knochen dahinwanderten, begann es kurzzeitig zu regnen und ein wunderschöner, von der benachbarten Insel hinüber zu unserem Ufer gespannter Regenbogen
Ließ mich zum ersten Mal etwas ganz besonderes erkennen. Ich sah das Ende (oder den Anfang) eines Regenbogens, so klar und deutlich wie noch nie. Und es war gar nicht weit weg. Sollten wir nun den Park verlassen und es aufsuchen? Gab es dort wirklich den so oft beschriebenen Schatz auszugraben?
Über Weiden mit vielen glücklichen Kühen ging es weiter bis wir eine tolle Lunchpause an der Spitze der Halbinsel, dem Tokatu-Point, machten und den Blick auf die vor uns liegende Insel „Little Barrier Island“ genossen.
Die Bucht, auf die wir später von einem kleinen Berg aus eine fantastische Aussicht hatten verleitete mich spontan dazu im Meer baden zu gehen. Das Wasser war kalt... wirklich kalt, doch wollte ich unbedingt dort schwimmen.
Wie ich so über den feinen, hellen Sandstrand im Norden der Halbinsel ins Wasser watete sah ich einen Rochen nur wenige Meter von mir entfernt über den Boden gleiten. Elegante Bewegungen schienen ihn schwerelos erscheinen.
Zu guter letzt noch ein kurzes, nicht bös gemeintes Anekdötchen aus der wahren Sheepworld. Immerhin leben hier ungefähr vierzig Millionen dieser wolligen Tiere. Auf dem Weg von der Bucht zurück zum Auto liefen wir über eine Schafweide. Schafkot „zierte“ die Weide wohin man auch sah. Getrocknet oder frisch, nähere Beschreibungen lasse ich aus, er war überall und somit unvermeidlich auch mal hinein zu treten. Den Berg hinunterlaufend sagte ich lachend, dass wir uns in der Situation echt nicht hinlegen sollten. Überall Tretminen. Eine Sekunde später, wirklich nur eine einzige lagen 50% von uns in der Waagerechten, mit einer Hand in frischem…
Ein schönes Ende für heute. Take care, Ladies and Gentlemen, die Schafsch… kann hinter jeder Hausecke lauern.
Eure Auswanderer Kiwipeter & Kiwiwilko
PS: Ich habe vorletzte Woche Tickets für die All Blacks bestellen können! Am 14.Juni werden die Engländer im Aucklander „Eden Park“ weggeputzt - und wir sind live dabei. Ganz Neuseeland wird ungefähr so abgehen wie Deutschland zu Zeiten der WM2006. ES WIRD GEIL!!!
4 x hat sich jemand bequemt was zu schrieben.TOP!:
Moin Freunder der aufgehenden Sonne,
da ihr grad vom Fußball sprecht, falls ihr noch nicht üebr die aktuellen Dinge hier in good old germany informiert seit:
EM Resultat vom Sonnatg:
Deutschland - Polen 2:0 (2x Poldi)
Natürlich nicht zu vergessen:
Besten Dank für eure Karte, war sehr positiv Überrascht und hab mich sehr gefreut - super Zug von euch!!
Grüeß aus der Landeshauptstandt NRW, die so gesichert ist, dass ihr nix passiert ;)
*arg*:
"ihr" --> "hier"
juten morjen herr an der saupe!
vielen dank fuer die informationen!
zwar konnte ich das spiel nicht im TV verfolgen (fiel in meine arbeitszeit..) doch gluehte der liveticker :-)
das laesst die zeit aufer arbeit auch schneller vergehen *g*
heut morgen aufm weg vom busstop zur arbeit sind wir an einem interessanten gebaeude vorbeigeschlendert: FUSSBALLKNEIPE!
alle spiele live, fruehstueck fuer 15$. morgen, scheiss egal wer spielt, stehen wir richtig frueh aufm, fahren zu dem pub und zischen dort schonma das ein oder andere alkoholfreie. geil!!
mach dir nen bunten & lass mal wieder von dir hoeren!!
kiwiwilko
Hallo Kiwis, schöner Bericht und tolle Fotos. Nun müssen ja theoretisch eure Urlaubseindrücke und die dazugehörigen Bilder folgen. Ich freu mich schon drauf.
Bei uns war es erlebnisreich und kalt.Viele Kirchen und Klöster,noch mehr Ikonen und Gold. Mit am schönsten war die Wodkaverkostung; ich glaube 8 verschiedene Sorten probiert zu haben;alle waren lecker und man bekommt keinen schweren Kopf; aber 14 Tage täglich mit diesem Getränk reichen für mich ne Weile vor.
So Kinder der Sonne;wieder viel Spaß auf Arbeit.
Bis demnächst Mutti
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