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Mittwoch, 28. Mai 2008

Wochenende 16.5.-18.5.2008

Moin Moin Europa, Hey Australien und Halloo Nordamerika,

auch an den letzten beiden Wochenenden stand die Zeit nicht still, so dass es einmal mehr viel zu berichten gibt, was Eure Kiwis so alles erlebt haben.

Freitag, der 16.Mai war zwar der Beginn eines Wochenendes und somit der beste Tag der Woche, jedoch ließen wir es ruhig angehen. Die Arbeit wurde bis 4.30pm durchgezogen (somit keine gestrichene Mittagspause, um eher gehen zu können oder die Frage an die Chefs, ob wir etwas eher Schluss machen könnten) und wir fuhren mit dem überfüllten Bus mitten in der Rush-Hour zu nach Meadowbank. Zu Hause angekommen tüdelten wir etwas rum und unterhielten uns mit Rose, die gerade dabei war das Abendessen zuzubereiten. Kathryn war von Dienstag bis Samstag bei sich zu Hause in Palmerston North, um dort graduation zu feiern.
Wir entschlossen uns mal in der nahe gelegenen Videothek vorbeizuschauen, zu schauen, was die Kiwis so für Filme schauen und um uns selbst einen Streifen für den Abend auszuleihen. Der Entschluss fiel schnell, als Kiwipeter mich fragte, was ich von „Into the wild“ halte und ob wir den mitnehmen wollten. Der Titel weckte mein Interesse schon einmal und zwar zwischen dem 3.3. und 5.3. irgendwo über den Wolken. Es war einer der Filme, die man im Flugzeug ansehen konnte. Und da dort auch jede Menge crap aus Hollywood dabei war musste ich schon „damals“ nicht lange überlegen. Ein grandioser Film, wie ich finde, der Kiwipeter und Rose ebenfalls mit in eine andere, aufregende Welt nahm.
Auf dem Rückweg von der Videothek noch schnell einen guten Wein für den Abend, sowie Weintrauben und bisschen Knabberkram aus der Foodtown (unserem hiesigen Supermarkt) mitgenommen und dann ab in die Stube, wo wir aßen, den Film sahen und uns am Feuer, das im Kamin loderte, wärmten. Nachdem der Film vorbei war las ich noch die erste Geschichte meines dreiteiligen Buches zu Ende und ging schlafen.
Vom folgenden Tag erhoffte ich mir einmal mehr sehr viel, da ich ein schönes Ziel für das verbleibende Wochenende auserwählt hatte: Mount Pirongia, 959m über dem Meeresspiegel. Er ist somit zwar noch nicht mal ein „Eintausender“, doch wie die Dinge so ihren Lauf nahmen, war es das Meiste, was ich in diesen beiden Tagen schaffen konnte. Doch von Anfang an:
Der Samstag begann damit, dass ich mal dezent den Wecker überhörte und erst kurz vor 9am aus den Federn stieg. Es folgte ein ausgiebiges Frühstück, welches nötig war, damit ich tagsüber nicht zu viel Zeit mit Essen verbringen würde. Mein Vorhaben: In eine bisher für mich unbekannte Ecke des Paradieses Neuseeland trampen und wandern gehen. Rose hat ein sehr interessantes Buch im Wohnzimmer liegen, „100 Day Walks in NZ“. Dort warf ich ein weiteres Mal einen Blick hinein. Es ist nicht sonderlich schwer sich zu entscheiden, da alle Wanderstrecken, die dort beschrieben sind, phänomenale Kulissen und atemberaubende Natureindrücke bieten. Die einzige Frage, die man sich stellen muss ist, wie weit man fahren will. Mein Trampersinn sagte mir, dass Mount Pirongia ein gutes Ziel sei. Zwischen Hamilton und Raglan in der Nähe der rauen Westküste gelegen waren von Auckland bis zum Ziel 160km zurückzulegen. Rose, die Kathryn am späten Vormittag vom Flughafen abholte, nahm mich bis zu einer Autobahnauffahrt mit in die Stadt, von wo aus man direkt nach Hamilton fahren konnte. Ich stand mit freundlicher Miene mehr als eine geschlagene Stunde dort, probierte es mal weiter vorne, mal weiter hinten auf der Straße, doch das Einzige, was ich sah waren vorbeifahrende Autos und einige aus Autos winkende Mädels, die wahrscheinlich zum ersten Mal einen Tramper gesehen haben. Wie ein Kauri-Baum: Groß, selten und doch weiß jeder, dass es sie gibt. Trampen ist auch in Neuseeland längst nicht mehr so populär wie früher. Da haben Deutschland und das „schönste Ende der Erde“ etwas gemeinsam. Doch will ich nicht irgendwelchen Zeiten hinterher trauern, die ich eh nie miterlebt habe. Und schließlich kann ich sagen, dass ich seit ich trampe abends immer dort angekommen bin, wo ich hinwollte. Somit kann es mir egal sein, ob es populär ist zu trampen oder nicht. Für mich immer noch eine sehr aufregende und interessante Art zu reisen. Nirgendwo sonst lernt man so viele freundliche Menschen kennen und reist günstiger als ein Schwarzfahrer der MVB.

Wie ich so die Plätze an der Straße wechselte, lief ich auch hinter der Leitplanke entlang Richtung Autobahnauffahrt und sah ein Schild, das mir sagte, es koste doch tatsächlich 250$, wenn man als Fußgänger die Autobahn betritt. Hmm, für das Geld könnte ich mir auch ein Taxi sowie ein Hotelzimmer für die Nacht in dem gleichnamigen Ort Pirongia nehmen, der zu Fuße des Berges lag. „Besser bleiben lassen“ sagten mir die grauen Zellen, die fleißig am überlegen waren, wie ich nun am Besten aus dieser Stadt rauskommen könnte.
Ich lief die Straße runter zu einer Tankstelle, um einen Blick auf eine detailiertere Straßenkarte zu werfen. Mit einer solchen setzte ich mich an einen Tresen, der mich in Richtung Tankstellengelände blicken ließ. Folgendes rechne ich mal dem Schicksal zu, das mich zum Glück beim Trampen noch nie im Stich gelassen hat. Die primären Geschlechtsorgane einer am Rand des Tankstellenparkplatzes aussteigenden Schönheit ließen meine Blicke von der Karte abschweifen. Ebenso schnell senkte sich jedoch mein nun von Desinteresse geprägter Blick wieder zu der vor mir aufgeschlagenen Karte, als sie vom Rücksitz des Wagens Ihren kleinen, inkontinenten Verwandten holte.
Doch halt: Neben Ihrem Wagen ein mir bekannter Schriftzug auf einem Van: „back packers“. Schwuppsdiwupps hatte ich meinem Rucksack auf dem Rücken und eilte raus zu dem gerade einsteigenden temporären Besitzer dieses Gefährts. Ich fragte ihn voller Hoffnung, welchen weg er einschlagen würde und ob er mich Richtung Hamilton ein Stück weit mitnehmen könne. Die Antwort war ernüchternd. Er wohnte in der gleichen Straße, in der die Tankstelle stand und kam gerade zurück von einem Ausflug. Die Mutter mit ihrem inkontinenten Verwandten auf dem Arm sowie der dazugehörige Vater lauschten und mochten vielleicht ein wenig überrascht gewesen sein, als ich sie spontan fragte, auf welchem Weg sie denn weiterfuhren wollten. „Nur ca. 15km Richtung Süden, aber wir können dich gern bis dorthin mitnehmen.“ Gesagt, getan, der Anfang war geschafft – doch die über einer Stunde Wartezeit warf mich in meinen Überlegungen für den Tag weit zurück. Auf der kurzen Fahrt habe ich die beiden nicht danach gefragt, jedoch schienen sie Maori zu sein. Sehr interessant, da ich noch keinen wirklichen Kontakt zu welchen von ihnen hatte.
Mein Weg führte nach 20minütiger Wartezeit auf einer Verkehrsinsel mit einem Vater und seiner Tochter weiter bis Huntly, einer Kleinstadt kurz vor Hamilton. Freundlicherweise lud mich dieser auch noch zu Kiwi-Ice-Cream ein, die wir uns an einem kleinen Eisstand unterwegs holten. Auch das eine Neuerung: Noch nie wurde ich zu etwas eingeladen, während ich trampte *freu*. Dass der gute Mann sehr vernarrt in Eiscreme war merkte ich anschließend schnell daran, mit welcher Geschwindigkeit er die drei wirklich großen Kugeln aß. Oder soll ich sagen „wegatmete“? Das trifft auf jeden Fall besser zu.
Auf dem weiteren Weg gabelte mich eine dreier Autokolonne auf, in dessen erstem Wagen ein freundlicher und überaus gläubiger Farbiger saß, sein Baby auf dem Vordersitz und hinten neben mir ein dem Anschein nach nicht englisch sprechenden Freund oder Sohn von ihm.
Nach wenigen Begrüßungssätzen und dem üblichen „Wo kommst Du her, wo gehst Du hin, was machst Du“, das mir alle stellen, kamen wir recht schnell auf das Thema Religion zu sprechen. Ich hörte ihm aufmerksam zu und legte ihm anschließend meinen Standpunkt und mein Denken darüber dar, woraufhin ich recht zügig versucht wurde bekehrt zu werden. Völlig verständnislos und sichtlich überrascht über meine (sehr wohl begründete) Meinung ging es so noch ein wenig hin und her bis er mich fragte, ob er ein Gebet für mich an seinen (christlichen) Gott aussprechen solle. Da ich niemanden in seinem oder ihren Glauben an wen oder was auch immer behindere sagte ich „If you´d like to“ und er legte los.
Beruhigender wäre dabei gewesen, wenn der Gute wenigstens seine Hände am Steuer gelassen hätte und statt Richtung Himmel auf die Straße zu schauen.
Wie jeder vermuten kann, mit dem ich mich in den letzten Jahren über Religion unterhalten habe, bin ich in Sachen Bekehrung wohl ein hoffnungsloser Fall. So stieg ich dann im Osten Hamiltons aus, bedankte mich höflich dafür, dass er mich mitgenommen hat und lief die Straße weiter hinunter.
Einen Mann, den ich am Gartenzaun fragte, welche Straße ich nach Raglan einschlagen müsse erteilte mir freundlich die Auskunft, dass es die übernächste rechts und immer gerade aus sei. Klang einfach. An der besagten Kreuzung hielt ich inne, ging in die Tankstelle rein und fragte den indischen Besitzer, wie ich denn nun genau zu dem kleinen Ort Pirongia komme. Er konnte es mir leider nicht sagen, verwies mich jedoch auf den Nachbarsladen. Dort sprach ich vor der Tür einen Mann an, der mir der Besitzer dieses kleinen Fischgeschäfts war. Er erklärte mir freundlich, dass es noch ein langer Weg sei und ich erstmal durch die gesamte Stadt hindurch müsse. Hmm, da stand ich wohl auf der falschen Seite von Hamilton. Zu meinem Glück hat eine neugierige Omi gelauscht, die auf dem Parkplatz in ihrem Wagen saß. Ich musste wohl einen positiven Eindruck auf sie gemacht haben, denn sie stieg aus, erklärte auch noch ein wenig, wo der Park sei, zu dem ich wollte und bot es mir an mich bis auf die andere Seite der Stadt und noch ein wenig weiter zu bringen. Natürlich sagte ich nicht nein, kaufte noch für 10$ im nebenan liegenden Dairy (kleine Ein-Raum Supermärkte) ein paar Lebensmittel und stieg zu ihr ins Auto. Eine zu Späßen aufgelegte, alte Frau, die mich dort einfach so hinbrachte, ohne, dass es auf Ihrem Weg lag. Sie wohnte nämlich in einer der Tankstelle nahe liegenden Straße. Sachen gibt’s! Wirklich nett!
Nachdem ich wieder ausstieg hatte mein Rucksack den gleichen 3-Tage-Bart wie ich… diverse Tausend Hundehaare zierten die Front meines Begleiters und wollten auch nicht so richtig abgeschüttelt werden.
Ich lief zwischenzeitlich eine Strecke lang, fuhr noch 5 Minuten mit einem AC/DC-Freak mit bevor mich ein Schwede, der Pirongia durchfuhr, bis dorthin mitnahm.
Es war schon nach 15Uhr, so dass ich mich dagegen entschloss noch am selbigen Tag den Berggipfel in Angriff zu nehmen. 4-5 Stunden, so wurde mir gesagt, müsse man bis zur Hütte in der Nähe des Gipfels einrechnen. Selbst wenn ich mich beeilt und keine Pausen gemacht hätte wäre ich in der Dunkelheit der Fremde einsam und bei nächtlichen Minusgraden irgendwo dort auf dem Berg gelandet. Ohne Taschenlampe.
Besserer Plan: Erstma` abwarten und in einem kleinen verschlafenen Cafe am Rande der Hauptstraße etwas Heißes trinken. Ich entschied mich für einen Moccachino und begann meine ersten Stationen und was ich bislang erlebte aufzuschreiben.
Wie gut, wie gut, dass sich doch manchmal auch vermeintliche Probleme in Luft auflösen.
So geschehen als ich von der Toilette zurückkam. Ich kam ins Gespräch mit einer Mitte 40-jährigen, die neben mir der einzige Gast des Cafes war. Wie auch das Personal konnte sie mir nicht sagen, wo es das nächstgelegene Backpacker gab, das ich nach dem Moccachino ansteuern wollte. Sie war erstaunt, dass ich nicht sagen konnte, wo ich denn die kommende Nacht verbringen würde. Meine Überlegung oben in der Berghütte zu schlafen habe ich ja über den Haufen werfen müssen, weil es zu spät war hochzusteigen.
Jedoch kannte sie einen Mann in dem Dorf, der sich besser auskannte. Sie nahm mich bis zu ihm mit.
Kelly lebt in einem dauerhaft aufgebauten Campingwagen, hat sich (oder eher sie sich von ihm) scheiden lassen und ist ein freundlicher, sympathischer Mann. Wir kamen zu ihm hinein als er gerade am Herd stand und Abendessen kochte. Nach `nem festen Händedruck bot er mir eine Flasche Bier an, die ich nach dem langen Weg auch nicht ablehnte. Nachdem wir uns so ein bisschen unterhielten bot er mir an, dass wenn ich wolle, ich auf der einen Couch im Campinganhänger schlafen könne. Unkomplizierter ging es für mich wohl nicht.
Zusammen mit seinem Sohn, der nicht ganz so viel von Körperhygiene zu halten schien, ließen wir uns später das Gekochte Essen schmecken, zu dem ich obendrein auch noch eingeladen wurde. Auf dem Lande sind die Menschen doch sehr gastfreundlich!
Den Abend habe ich früh beendet und bis dahin mit seinem Sohn + dazugehöriger Freundin einen stupiden Comicfilm angesehen. Zum Lesen war es leider zu dunkel.

Der nächste Tag begann früh. Sehr früh. Um 6.15am stand ich auf, packte noch ein paar Sachen aus, die ich tagsüber im Wohnwagen lassen konnte, bevor ich mit einem Becher voll heißem Tee in der Hand von Kelly zum Fuße des Berges gebracht wurde. Immerhin noch einige Kilometer, die mich etliche Zeit gekostet hätten, wenn ich sie auch noch gelaufen wäre.
7.50am – meine Wanderung begann. Zu Anfang mit Norah Jones, dann den Ohrbooten und anschließend +44 im Ohr erklomm ich binnen 4 Stunden den Gipfel. Die sich lichtenden Wolken ermöglichten mir vom „summit point“, der höchsten Spitze des Berges, eine fantastische Aussicht über das Land. Schließlich war der Berg mit knapp eintausend Metern auch nicht ganz so niedrig wie Holland.
Auf der Spitze traf ich einen ungefähr sechzigjährigen Kiwi, mit dem ich mich unterhielt, während auf dem mitgebrachten Gaskocher von Rose Baked Beans blubberten. Dazu gab es Vollkorntoast (natürlich auf dem Gaskocher getoastet), 2 gekochte Eier und ein paar Früchte. Das war zwar nicht zu vergleichen mit dem guten Essen, was wir im Skiurlaub 07/08 auf den Hüttn` hatten, doch ein schönes Lunch allemal! Es gab mir jedenfalls das, was ich brauchte: Kraft, um den Abstieg mühelos zu schaffen. So wählte ich zusammen mit dem Kiwi eine Strecke, die uns in ungefähr 2 weiteren Stunden bis zu dem Parkplatz brachte, von wo er am Vormittag gestartet war.
Mit einem äußerst guten Tempo, das er vorlegte, ging es noch einige Male rauf auf kleinere Bergspitzen und wieder runter, bis wir schließlich im Tal ankamen. Allein wäre ich wahrlich nicht so schnell gelaufen, da ich doch vorher lieber Acht gebe und heile unten ankomme. Mein Wanderkollege hingegen schien das trotz seines fortgeschrittenen Alters nicht zu kümmern, was ihm auch einen Sturz ins Gebüsch und einen Ausrutscher auf einer steilen Steinkante einbrachte. Letzteren fing er gut ab in dem er nach einem quer über dem Stein gewachsenen Ast griff und sich wie ein Affe daran hangelte. Die Landung im Gebüsch hingegen hätte auch weitaus schmerzhafter enden können, da längst nicht überall so relativ weiches Gebüsch war, das ihn auffing. Metertiefe Hänge aus schroffem Gestein wären ungesünder gewesen. Hätte, wäre, wenn – es ist ja gut gegangen und so brachte er mich zurück zu dem Wohnwagen von Kelly, wo ich meine Sachen abholte.
Sein Sohn fuhr mich mit „leicht überhöhter“ Geschwindigkeit ins Nachbardorf, von wo aus ich mit einem Automechaniker und anschließend von Hamilton aus mit einem Navy-Jungspund zurück nach Auckland fuhr. Pünktlich zur Abendbrotzeit war ich zurück, da der Typ mich auch noch bis vor die Haustür gefahren hat.
Viele, viele freundliche Menschen also, denen ich an diesen Tagen begegnet bin. Meine Art das Land ein Stückchen mehr zu erkunden. Ich liebe es!! Das Land und das Trampen.

Donnerstag, 22. Mai 2008

22.Mai 2008 Blackett Cres, Meadowbank, Aucks

Ladies and Gentlemen,

Here we go. Today a blog in english - a good practise for me and maybe a little challenge for some of you. Never mind, I think you’ll all get it what I’m going to write about.
Now its some time ago that you heard from our weekends out of Aucks. Again there has happened a lot while you haven’t had new stuff to read. So I’d like to tell you something about time gone by since May, 9th.
But, keep aware that there’s another new blog written by the kiwiracket Peter below this one.

Without havin my daily one hour lunch break I decided to finish work earlier. At this bloody rainy Friday I left the lovely office at 3.15ish pm. My backpack was already packed so that I had not to think about anything else until my weekend should have started. At work I had a look on the internet for a suitable accommodation near my target Warkworth but couldn’t find anyone. There was no backpacker around. And I’m not really able to spend more than 20 or 25 bucks per night for an accommodation. It was still raining when I walked through the city nevertheless I didn’t want to give up my plans. For Friday and Saturday my main target was to get to Tawharanui Regional Park (near Warkworth) by hitchhiking, to discover this as beautiful described peninsula and to be back at Saturday night.
I felt a bit sad, when I realized that it might not be the best way to hitchhike somewhere where I couldn’t get a bed for the night. And there was no way to sleep outside without havin a tent with me. So the - like usual - damn late bus brought me back to Meadowbank where Peter sat in front of a nice fire. I was in a bad temper because I hadn’t reached what I actually wanted this day.
New plan: To get up early in the morning and make a daytrip to the park.
With my backpack I drove after a little breakfast into the city which was on its way getting awake. Important to notice was that there was no rain everywhere around Aucks. Against all weather forecasts it became a beautiful sunny day so that I was able to really enjoy it.
Somewhere next to Victoria Park I dropt off the bus, walked a few minutes until I stood near a ramp and put up my thump. While several cars were passing I was laughin about what some people at work said to me on the day before. “You can’t go hitchhiking, it’s so dangerous everywhere”. Yes…sure *g* But: Nothing what a real Friese can’t do in his life! After all I travelled a few thousand k’s in this way during the last two and a half years.
After ten minutes the first car stopped and a guy picked me up. All in all I hitchhiked with five different people up to the north until I was directly in front of the gate of Tawharanui Regional Park. But damn: I looked at the entrance where my hike should have started and it was closed. The surfer who brought me there and I myself read the big red sign which was attached to the gate. “Pest control” Park will open again at May, 26th. No way to do the tramp there. The Department of Conservation wants to kill all the bloody rats, possums and weasels which are hijacking and eating a great number of bird eggs. That’s totally okay and I didn’t want to disturb their work.
So I hitchhiked a bit south to another park. Good for me that I was well informed about several parks located at this coastline. I reached the Wenderholm Regional Park and 12ish am. A beautiful track, that took me through green forest, along the cliffs and partly along the coastline on the beach. After approximately 5 hours I finished tramping and walked out of the park forward to the next little town. With only two different people I hitchhiked back to Aucks, where the second guy dropped me off next to Grafton Bridge where we usually get on the bus after each workin day. I looked at the timetable and saw… believe it or not… I had to wait 13 minutes for the next bus to come. Hehe, that was the longest period of time I had to wait for at this day. I couldn’t imagine, because I was hitchhiking all day long. Nowhere had I had to wait so long for the next person who picked me up. Great!
So I came home satisfied after this nice tramp and prepared my backpack for the next day. We had a great plan!
Probably you will have never heard about Rangitoto. We neither, before we came to paradise. Or should I say New Zealand? Whatsoever, it doesn’t matter because it is the same *smile*
We got up early in the morning again and drove after a too short Sunday morning breakfast with the 8-o’clock-bus to Britomart. After a short walk to the harbour we stood in front of a little ticket store where we bought for 20 Kiwi$ each two tickets to Rangitoto Island.
We had plenty of time, so that we decided to have a second part of a real Sunday morning breakfast: Some tasty coffee drinks. Kiwipeter decided to have a Latte while I preferred to have a cold iced coffee. So we sat in front of a little café next to the harbour. The crossing should have started at 9.15h. After a short stop at Devonport we reached the volcano island Rangitoto approximately 30 Minutes later. We were very happy because the sky which was a bit cloudy in the morning was nearly totally blue. Best conditions for a next great tramp.
Without knowing anything about the island we decided to go clockwise around. We were the only two people, who went this way which was very good so we were not surrounded by noisy tourists.
At exactly 11:11am we made a break for havin a brunch on a little cliff. An amazing view from the seaside to Auckland was reason enough to take some more photos. We enjoyed the food and juice which we both had to bring with us because there is nothing, really nothing on the island. You cannot even buy drinking water.
Our way took us up to the top of the volcano from where we had another time a fabulous 360-degree-view. That was unique! We were able to see some other lonely islands in the bay and even the tip of Coromandel Peninsula, which is not very near by.
We made a second break on top of the volcano. Peter read a bit while I was climbing up on the roof of a hut to have a better view. Again we took some good pictures and enjoyed the sun before we went on to get back to the wharf, from where the little ferry should leave at 4pm.
Back at home we let our souls swing on the couch and told Rose and Kathryn about a next wonderful day we had in kiwi country.

Hoping you’re all doin well, too! Let us know, what’s goin on at home. We are interested!!

Yours Kiwipeter & Kiwiwilko from far, far away!

Sonntag, 18. Mai 2008

Kein normales Wochenende!

Kein Tag wie jeder andere!

Naja, vielleicht sollte ich es eher „Kein Wochenende wie jedes andere!“ nennen.
6.30 Uhr. Ich hasse meinen Wecker. An einem Samstagmorgen nur eine halbe Stunde später als während der Woche aufzustehen ist echt verdammt hart. Aber ich hab mir mein Leben ja selbst ausgesucht. Also raus mit dir Spengler!
Nachdem ich 20 min auf den Bus gewartet habe, bin ich pünktlich um 10 vor 8 an der Remuera Station des NZFS angekommen. Kurz geklingelt und schon macht mir ein großer, sehr robuster Mann die Tür auf und guckt mich ganz verdutzt an, was denn ein Zivilist an einem Samstagmorgen, um 10 vor 8, mit Feuerwehrstiefeln in der Hand, in der Feuerwache will. Nachdem ich eigentlich gedacht habe, das jeder weis das ich da auftauche, hatte ich mir Sätze wie „Da bin ich!“, „Juhuu, der Intern ist da“ oder „Guten Morgen, wann geht’s los?“ im Kopf zu recht gelegt hatte, blieb ich kurz sprachlos stehen und hab mich erstmal vorgestellt.
John, so heißt der Mann, ist diese Schicht der Fahrer und Maschinist gewesen. Ich folgte ihm unauffällig und wir gingen in den Aufenthaltsraum wo seine Kollegen waren und Frühstück aßen. Wider einmal kurz vorgestellt und kurz erzählt warum ich eigentlich da bin, gesellte ich mich dazu und trank erstmal einen Kaffe zum munter werden. Esi, der eigentlich Esitone heißt, ist Station Officer der Brown Watch und wusste bescheid. Schließlich habe ich ihm dieses Wochenende zu verdanken. Am Donnerstag hat er mich gefragt, was ich davon halte, ein Wochenende auf der Wache zu verbringen. Nicht lang gezögert und schon war es soweit.
Nach einer Einweisung und Rundgang durch das Gebäude, kamen wir zum interessanten Teil der Angelegenheit. Die großen, roten Autos! Mir wurde kurzerhand ein Gear verpasst (Also feuerfeste Kleidung; Hose, Jacke, Handschuhe, Helm), gezeigt wo der zu stehen hat und dann hieß es erst einmal Warten.
Samstags ist immer Reinigungstag. Passt mir als Student ja nun garnicht aber was soll man machen. Weil alle wussten, wie man sich einsaut, wurde mir kurzerhand das C-Strahlrohr in die Handgegeben, und ich durfte den Truck säubern….naja ich brauchte nur abspritzen, was für mich als Neuling mit 7 bar Gegendruck, garnicht so leicht war. Noch kurz in eine selbst verursachte Pfütze getreten und schon konnte ich Hose, Socken und Schuhe in den Trockenraum hängen.
Gegen sagen wir grob geschätzt 10.05 Uhr und 54 Sekunden, war es soweit. Pipipipipipipipipipipipi…..Rein in die Stiefel, Hose hochgezogen, schnell die Jacke in die Hand genommen und aufgesessen. Glücklicherweise hat der „Besucher“ den mittleren Sitz. Von dem kann man nahezu perfekt auf die Straße gucken.
My 1st Call. Altenheim. Rauchmelder. Grobe 5km entfernt. Vollgas. Hat uns ganze 4min gebraucht um dort hin zu kommen. Dabei muss man allerdings berücksichtigen, dass wir 5 Verkehrsinseln hatten. Das Problem an der Sache, dass man da grad so mit nem 7-Mann Van vorbei kommt. John war das allerdings vollkommen Wurscht. (Sollte es ihm auch!)Er wusste wo sich das Gaspedal befindet und er wusste auch wie man damit umgeht. Einfach drauftreten! :) Allerdings waren wir das zweite Fahrzeug und so konnten wir gleich wider abrücken, als festgestellt wurde, das es ein Fehlalarm war. Zur Unterstützung der bereits angekommenen und zum Erfahrungsausbau meinereiner, haben wir noch kurz einen Hydranten gesucht und angezapft. Aufgesessen. Abgefahren.
Wir sind grad vom Broadway in die Remuera Road abgebogen, pipipipipipipipipipipi My 2nd Call!
10.34Uhr. Schule. Feueralarm durch Rauchmelder. Jetzt wird’s interessant dacht ich mir und ein leichtes Grinsen zog sich über mein Gesicht. Hätt ich keine Ohren,…naja und so weiter…
Als wir ankamen, spielten hunderte von Kindern auf dem Schulhof, was übrigens auch Feuerwehrstellplatz ist, Fußball, lasen Bücher, aßen Sandwiches oder hielten sich die Ohren wegen des lauten Feueralarmes zu. Irgendwie sind die Kiwis relaxter als angenommen. Nachdem wir das Fire Alarm Panel begutachtet hatten und hoch in den ersten Stock sind, kam uns noch grinsend ein Schüler auf der Treppe entgegen. Die haben echt die Ruhe weg!
Leider wieder Fehlalarm. Nützt ja nix, aufgesessen und nach einer „kurzen“ Umleitung durch die City (Queen Street, Parnell, Newmarket) und zahlreichen bewunderten Frauen in kurzen Röcken, ging es zurück in die Wache.
Grad beim Hose aufmachen … pipipipipipipipipipi … Hose wieder zu gemacht, rein ins Auto und los.
My 3rd Call. Ich mein ich wünsche es ja keinem, aber kann denn bitte diesmal was ernsthaftes sein??
Gartencenter, was weis ich wie viele Kilometer weg. Über den Highway ab in Richtung Downtown. Nachdem die Hauptwachte samt Drehleiter, Ponsonby und Parnell schon da waren, tauchten auch wir auf. Wieder Fehlalarm. Ich werd noch blöde hier……
Nach einem schönen, kurz die Reste von gestern, aufgewärmten, Mittag, erhörte ich gegen 14.34 Uhr mir ein sehr vertrautes Geräusch. … Pipipipipipipipipipi … Meadowbank Comunity Centre. HALT! Das kenn ich doch. Is doch bei mir schräg gegenüber. Na da hat Wilko mir ja doch nen Gefallen getan!
:)
Ich weis auch nicht aber wer bitteschön stellt eine tragbare Kochplatte, auf welcher Suppe erhitzt wird, direkt unter einen Rauchmelder…..Ohne Worte…Nach einem Kontrollgang durch das Gebäude, sahen wir in der Küche, welche direkt an die Wand neben dem ausgelösten Rauchmelder grenzt, zwei sich köstlich bei einem Stück Kuchen amüsierende Frauen. Sie dachten es ist der Einbrecher-Alarm. Als ob die auf den Einbrecher dort gewartet hätten und als ob mitten am Tag bei einer stattfindenden Geburtstagsfete, jemand einbricht. Naja, whatsoever!
Gegen 17 Uhr wurde ich dann freundlicher weise von einem Kollegen nach Hause gefahren und wartete sehr gespannt auf den kommenden Sonntag!

Schonwieder 6:30 Uhr auf dem Wecker. Na toll. Aber naja, angezogen, was gegessen und aufgesessen auf den Bus. 10 vor Acht stand ich also wieder vor der Tür und ein neuer Tag in der Remuera Feuerwache begann. Diesmal ging es gegen neun Uhr zur Mount Wellington Station. Dort verbrachte ich meinen Vormittag, ohne einen Einsatz, und wurde gegen zwei wider abgeholt. Allerdings hatte die Remuera Station auch keine Einsätze in dieser Zeit. Das hat sich aber den Rest des Tages weder in der Remuera noch in der Mount Wellington Station geändert. Mir wurde ja schon Samstag erzählt das Sonntag meist ein ruhiger Tag ist, aber so ruhig… . Schließlich fuhr ich gegen halb fünf wider nach Hause und habe mir genüsslich eine Pizza reingeschoben. Und so war mein Tag wie jeder andere.

Grüße in die Heimat von Far Far Away Kiwi-Peter und Kiwi-Wilko.

Kein normales Wochenende!

Montag, 12. Mai 2008

Über 09.05 bis 11.05.2008

Hey Folks,

hier kommen Eure Kiwis mal wieder mit vielen, vielen Erlebnissen im Gepäck! Bei all dem, was wir hier erleben und unternehmen fehlt mir schon fast die Zeit, alles nieder zu schreiben. Echt Wahnsinn. Aaaaaber: Es geht natürlich weiter, keine Frage.
Auch in Neuseeland war der 2. Mai ein Freitag (…) und somit der schönste Tag der Woche, da noch das ganze Wochenende vor uns lag. Brian war nicht im Büro sondern wo auch immer unterwegs, so dass ich mich dazu bereit erklärte die Wochenendplanung voran zu treiben.
Nach einigen Mails, die ich mit Kiwipeter und Robin wechselte, standen unsere Ziele zumindest in groben Umrissen fest: Bulli mieten, einen der vielen Drehorte von „The Lord of the Rings“ besuchen und wandern gehen. Klingt gut – war es auch!
Um 15 Uhr verabschiedete ich mich ins Wochenende und kehrte dem Büro im Zentrum der Stadt den Rücken zu. Guter Dinge lief ich die Queenstreet runter Richtung Britomart. Da es doch einige Kilometer zu laufen sind und ich nicht zu viel Zeit mit der Besorgung eines motorisierten Gefährts für das vor uns liegende Wochenende verbringen wollte, stieg ich in einen Bus ein, der sich durch den Stop-and-Go-Verkehr des Aucklander Freitagnachmittags quälte. Nach wenigen hundert Metern, in denen ich teilweise die Fussgänger den Bus überholen sah, hielt ich es für wesentlich besser auch zu laufen anstatt mich im Bus von einer roten Ampel zur nächsten zu schleichen. So lief ich dann die Strecke bis zur Beach Road, wo eine ganze Reihe an Car Rentals zu finden waren. In den erstbesten rein, erzählt, was ich wollte und nach nicht einmal 30 Sekunden wieder raus, weil sie kein Auto mehr zu vermieten hatten. Ebenso einfach, jedoch erfolgreicher wurde es im Verleih nebenan. Wieder ging ich rein, sagte in Kürze, was ich wollte und mir wurde geantwortet, dass sie zwar keinen Kleinwagen haben, dafür aber einen Van. Wunderbar! Und noch besser das Angebot: Komplett ausgerüstet mit Wassertank, Geschirr, Besteck, Campingstühlen, einem kleinen Klapptisch, 3 Liegeplätze im Hinterraum des Wagens wollten sie nur 20$ pro Tag haben. Nicht lange gezögert und zugesagt, war es dann jedoch ein Problem, dass weder Kiwipeter noch ich einen Führerschein mit zur Arbeit genommen hatten… Ich konnte also weder seinen noch meinen vorzeigen, was mich dazu zwangsläufig veranlasste ganz zurück nach Meadowbank zu fahren. Meinen Rucksack ließ ich bei denen im Geschäft, was sich später als äußerst wichtig herausstellen sollte.
So lief ich zurück zur Bushaltestelle und fuhr nach Hause, wo auch Kiwipeter kurz nach mir und nach getaner Arbeit ankam. Noch schnell ein paar weitere Decken, Essen und ein Buch über traumhafte Wanderstrecken in Neu Seeland eingepackt, die Führerscheine nicht vergessen und so saßen wir kurze Zeit später wieder im Bus Richtung Stadtzentrum. Es dauerte gut 2 Stunden, bis wir, dieses Mal zu zweit, wieder am Car Rental ankamen. Wie uns von den beiden dort erzählt wurde, haben sie seit einer halben Stunde geschlossen… Da aber ja mein Rucksack im Laden stand und ich Ihnen zusicherte, dass ich schnellstmöglich (ohne die Öffnungszeiten zu kennen) zurückkommen würde, warteten sie auf uns. Wirklich, wirklich freundlich, wofür wir uns auch herzlich bedankten!
Die Formalitäten erledigt und es hieß „aufsitzen“! Unser fahrbarer Untersatz: Leider kein Oldsmobile Regency, dafür aber ein absolut kultiger Bulli, von oben bis unten im Zebralook. Zwar kein VW-Bulli, sondern ein japanischer, dazu aber den leeren Tank Nummer 1 und: Automatikgetriebe, was für später noch einigen Spaß vorhersagen sollte…
Auf dem Armaturenbrett ein Zitat von John Lennon: „Life is what happens to you, while you’re busy making other plans.“ Wollen wir doch mal sehen.
Nach dem Auftanken ging es durch den immer noch sehr zäh fließenden Feierabendverkehr Richtung Parnell Road (übrigens eine äußerst schöne Straße mit vielen kleinen Cafès und Kunstverkäufern), wo wir Robin abholten. Die Quälerei aus der Stadt heraus schien kein Ende zu nehmen, doch ließ die wirklich gute Rockmusik im Radio unsere Wochenendstimmung weiterhin in höchster Höhe schweben. Im Stop-and-Go like usual den Southern Highway hinunter bis zu einer Autobahnraststätte, wo Kiwipeter und Robin zu der amerikanischen, weit verbreiteten Restaurantkette mit dem großen „M“-Logo gingen und ich in, wer hätte das gedacht, das „Autobahn Cafe“. Ich habe nicht nachgefragt, ob sich dort Deutsche niedergelassen haben. Aber es hieß tatsächlich so. Wie dem auch sei bestellte ich mir einen „Iced Caramel Drink“ und ging zum Auto zurück, wo die anderen beiden schon fleißig dabei waren ihren Hunger zu stillen.
Wie es die Wetterfee angekündigt hatte, regnete es Bindfäden. Schlechte Sicht, ein noch nie gefahrenes Auto und die „lange“ Erfahrung von einer ganzen Tour mit einem Automatikwagen waren doch ganz gute Voraussetzungen dafür, dass ich Kiwipeter nun am Steuer ablöste, damit er noch weiter essen konnte ;-)
Kurz vor Pokeno ging es auf den Highway 2 Richtung Osten bis wir uns in Kaiaua wieder fanden. Ob das nun geplant war oder nicht sei dahingestellt. Nur soviel: Schilder im Dunkeln werden auch gern mal von 6 Augen übersehen, hehe… So fuhren wir die Küstenstraße Richtung Miranda hinunter (Nein, das ist kein neuer Frischkäse), durch Waitakaruru, Pipiroa, Kopuarahi, Orongo und Kopu bis wir kurz vor unserem Tagesziel Thames eine Tankstelle fanden, die noch geöffnet hatte. Dort kaufte ich mir ein „herrliches“ Abendessen… Selbst nun beim Schreiben spüre ich noch den Würgreiz, den der widerlichste Hotdog meines Lebens hervorrief. Einfach unzumutbar so etwas verkaufen zu können. Eine weiterführende Beschreibung lasse ich lieber bleiben, bevor der internationale Hotdog-Markt in eine tiefe Krise stürzt. Altbewährt und angemessen ist nur folgendes dazu zu sagen: Der Hunger triebs rein, der Anstand behielts drin.
Die Fahrt ging weiter bis wir einen kleinen „Liquid Store“ passierten. Kiwipeter, der inzwischen wieder das Steuerruder übernommen hatte, drehte elegant in einem äußerst kleinen Wendekreis und fuhr auf den Hof des Geschäfts. Der Mann, den wir in dieser abgelegenen Verkaufsstätte antrafen, versuchte hier, mitten in der Pampa, noch um 21.30h seine Flaschen des - in Mengen konsumiert - ein Delirium verheißenden Destillats zu verkaufen.
Kurzerhand entschieden wir uns für 3 Flaschen eines wirklich edlen Tropfens (so ziemlich der günstigste Wein, der in den Regalen lag…), plauderten noch ein bisschen und wünschten einen guten Abend, bevor wir das letzte kleine Stück Richtung Thames weiterfuhren.
In diesem kleinen, beschaulichen Städtchen angekommen fanden wir nach nicht all zu langem Suchen den wahrscheinlich schönsten Platz in der Stadt. Gelegen auf einem kleinen Berg mit herrlicher Aussicht über das Städtchen, brachte Kiwipeter den Bulli in eine gute Stellung für die Nacht und wir schlugen unser Camp auf. Kurz darauf hörte man, wie sich die Weinflaschen in der Mitte trafen und wir stießen auf ein weiteres Wochenende in Neuseeland an. Die Nacht wurde entgegen unserer Erwartungen nicht wirklich kalt, trotz geöffnetem Fenster und dünnen Schlafsäcken. Um so besser!
Als der Wecker um 5.50am klingelte war noch alles dunkel draußen. Doch halt! 5.50am?? Das kann nicht richtig sein… verdammt! Ich hatte vergessen ihn neu einzustellen. Um die Uhrzeit klingelt er unter der Woche, wenn wir zur Arbeit müssen, nicht aber, wenn wir im Wochenende sind. Ich drückte ihn aus und wir schliefen weiter bis um 8am, wo wir (dann ausgeschlafen) von Kiwipeters „Guten Morgen, Sonnenschein“-Melodie erneut geweckt wurden *g*. Kann ein Tag schöner beginnen, Herr Alex an der Saupe? Ich denke doch nicht!
Wir putzen in Reihe hinterm Heck des Bulli stehend die Zähne – synchron selbstverständlich – und hatten statt der H2O-Variante die 2sec-Deo-Dusche. Unrasiert wie echte Männer ging es auf die Bahn, den Highway 26 Richtung Süden nach Paeroa. Dort bogen wir ab und fuhren weiter auf der 2. Links der Coromandel Forrest Park, rechts der Kaimai Manaku Forrest Park. Auf unserem Weg Richtung Waihi sahen wir an den Straßenrändern Wellblechhütten, die sich Anwohner als kleine Bushaltestellenhäuschen selbst gebaut haben mussten. Wie ein Schatten führte die kurvenreiche Straße immerfort am Rande eines Flusses entlang. Herrlicher Sonnenschein spiegelte sich auf der Wasseroberfläche und die Zeit hätte nicht schöner sein können, als wir einen Wasserfall fanden, an dem wir hielten und unser zuvor im Supermarkt eingekauftes Frühstück verspeisten. Ich spielte mit dem Gedanken unter dem Wasserfall baden zu gehen, doch entschied ich mich dagegen. Wir hatten einen langen Tag draußen vor uns, was mir sicherlich eine stärkere Erkältung als die ohnehin schon vorhandene eingebracht hätte. So blieb es dann bei Haare waschen und dem eiskalten Wasser als Erfrischung im Gesicht. Wir verstauten unsere Sachen und machten uns auf die Suche nach dem kleinen Parkplatz, von wo aus die von Kiwipeter ausgewählte Wanderstrecke beginnen sollte. Wir fuhren, fuhren und wir fuhren. Dann fuhren wir, fuhren etwas weiter und fuhren. Nachdem wir so dahinfuhren und fuhren und auch fuhren, kamen wir schließlich an. Nicht an dem gesuchten Parkplatz, sondern an einer Kreuzung, die Kiwi wieder erkannte. Hier waren wir am Osterwochenende schon einmal. Nicht schlecht zu wissen, denn die Tanknadel war am linken Ende der Anzeige angekommen. Eines der wenigen Dinge, die gleich den der deutschen (und allen anderen links fahrenden) Autos ist: links = leer. Leerer Tank Nummer 2.
Noch einmal gut gegangen, da in dem nahe liegenden Ort eine Tankstelle war. Für umgerechnet ca. 0,95 Euro pro Liter füllten wir den Tank des Bullis wieder gut auf. Was festzustellen ist, ist, dass man auf jeden Fall mehr von seiner Umgebung wahrnimmt und mitbekommt, wenn man selbst fährt, anstatt in Reisebussen durch die Gegend zu kurven. Eine wichtige Erkenntnis für unsere Abenteuerreise nach dem Praktikum. An der Tankstelle ließ ich mir von einem Einheimischen noch erklären, wie wir zu dem von uns angesteuerten Park gelangen konnten. Verstanden habe ich nur die Hälfte, jedoch haben wir die Stadt in beschriebener Richtung verlassen, sind wieder in die gleiche Straße, wie schon einige Zeit zuvor eingebogen, passierten lachend den Wasserfall, an dem wir frühstückten und bogen nach einigen Kilometern rechts in eine kleine Straße ab, die wir bei der ersten Runde verpasst haben mussten. Wir fanden kurz darauf den Parkplatz, aßen und tranken noch etwas, packten einen der Rucksäcke mit Verpflegung, warmen Klamotten und machten uns auf den Weg. Die Bewegung den Rucksack zu schultern ist richtig ein Zeichen dafür geworden, dass es los geht neue Ufer zu entdecken und den Horizont zu erweitern. Ein Signal, wie das Klopfen an den Futternapf für ein Tier. Wie ein Schalter im Hirn, der umgelegt wird.
„Into the wild“, „Draußen zu Hause“, „live the dream“, „Der Ruf der Wildnis“ – Beschreibungen wie diese Filmtitel und Outdoor-Firmen-Mottos können nicht annähernd das beschreiben, was wir in den nächsten 5 Stunden erleben sollten. Für alles, was nun folgt empfehle ich Naturliebenden Ihr Vokabular der Superlative auszupacken.
Am Besten wäre es die Bilder einfach für sich sprechen zu lassen, doch ich versuche mich einer kleinen Beschreibung der Wanderung.
Gestartet an dem Parkplatz, wo außer unserem Bulli kein anderes Auto stand, folgten wir dem Weg entlang eines kleinen kurvigen Flusses. Eine malerische Landschaft bot sich uns, während wir noch gar nicht wussten, was uns in den nächsten Stunden erwarten sollte. Über einige Kuhweiden (ausschließlich glückliche Kühe, die garantiert die beste Milch geben), die wahre „Mienen“-Felder waren, durch Weidetore und mit Hilfe kleiner Übersteige über Zäune erreichten wir die Gabelung des Loop-Walks. Dort, am Waldesrand, entschieden wir uns ihn links herum zu gehen und fanden uns sogleich im neuseeländischen Busch wieder. Grandios, doch es sollte noch besser kommen! Der Weg war gekennzeichnet (und das war sehr, sehr nötig!) durch kleine orangene Dreiecke, die in verschiedenen Abständen in Augenhöhe an die Bäume genagelt waren. Notwendig deshalb, weil man teilweise keinen Weg erkennen konnte und sich einfach nur durch die Büsche und Bäume hindurchschlängelte. Der Weg führte uns direkt ans Flussufer und ging nicht weiter. Dachten wir… bis Kiwipeter kurz darauf das nächste Zeichen am anderen Ufer sah. So suchten wir nach der besten Möglichkeit den Fluss zu durch- bzw. zu überqueren. Während ich den kurzen, dafür nassen Weg in Angriff nahm, fanden Kiwi und Robin ein Stückchen flussaufwärts eine Möglichkeit über Steine zu springen und so das andere Ufer zu erreichen. Abenteuer pur – mir stand nach ein paar Schritten auf der Seeseite des Flusses das kalte Bergwasser bis zum Moars. Viel tiefer durfte der Fluss einfach nicht werden, da ich den Rucksack auf dem Rücken hatte – samt unserer ganzen Vorräte und Kiwis Führerschein. Die Jeans um den Hals gewickelt und die Schuhe in der einen Hand, watete ich barfuss über mit Algen bewachsene Steine, ganz langsam und Schritt für Schritt in Richtung meines Ziels: das gegenüberliegende Ufer. Was mir half war, dass das Wasser so klar war, dass ich bis zum Grund sehen konnte und schräg liegende Steine sah. Einen Moment lang stand ich jedoch ganz schön unsicher auf den Beinen und drohte das Gleichgewicht zu verlieren. Wind kam auf und kräuselte die Wasseroberfläche. Ich hatte keinen Anhaltspunkt mehr am Grund und musste mir schnell einen neuen am Ufer suchen. Alles gut gegangen und nicht nasser als ohnehin schon. Nachdem ich auf der anderen Seite war stand fest: lange Beine waren ganz und gar nicht verkehrt für diese Durchquerung. Die anderen beiden hätten bis zum Bauchnabel oder tiefer im Wasser gestanden. So war es gut, dass sie einen anderen, ebenso guten Weg fanden.
Freudig auf der anderen Seite wieder zu dritt, nahmen wir den Weg über kleine Pfade, die zwischen steinig und Humus alle möglichen Untergründe und Beschaffenheiten zu bieten hatten. Es folgte noch ein kleinerer Fluss, vielmehr ein Bachlauf, den wir mit Sprüngen über zwei große Steine überquerten. Beidseitig Palmen und wildwachsender, neuseeländischer Busch, erreichten wir einen riesengroßen, uralten Kauribaum, worunter wir eine Pause mit Picknick machten. Auf einer dort installierten Tafel lasen wir, dass dieser nicht abgeholzt wurde (wie so viele andere in der Gegend), da er in äußerst unwegsamem Gelände stand und nicht hätte abtransportiert werden können.
Auch auf dem weiteren Weg bergab konnte man lange nach solchen langweilig gesicherten Wanderwegen wie in Schlaand suchen. Sie waren und blieben Fehlanzeige! Und das war auch sehr gut so. In Deutschland lebt man viel zu sicher. Den Menschen wird jedes Verantwortungsbewusstsein genommen. Ist aber nicht unser Problem, denn wir sind in Neuseeland! Und nirgendwo sonst!
Im Tal angekommen stand erneut die Überquerung des breiteren Flusses bevor. Dieses Mal ging es für alle durchs Nass, da keine Steine zum „überspringen“ des Flusses vorhanden waren. Es war einfacher da nicht so tief. Auch waren die meiste Zeit Steine in greifbarer Nähe, die aus dem Wasser schauten, so dass man sich auf Ihnen abstützen konnte. Nach kurzer Zeit erreichten wir alle das gegenüberliegende Ufer. Wir schlenderten noch absichtlich einige Meter in die falsche Richtung flussaufwärts und ließen unsere Beine und Füße trocknen. Während Kiwi das Modell „Österreich“ eines Steinhaufens baute, begann ich mit dem Modell „Schweden“. Unterschied ist, dass bei Kiwis Modell 3 Steine übereinander liegen, was bedeutet, das der Erbauer noch einmal an den gleichen Ort zurückkehren wird. Das Modell „Schweden“ hingegen ist niemals fertig. Jemand beginnt es und jeder Wanderer, der vorbeikommt und mag, legt einen Stein obenauf. So wächst der Steinberg zu teilweise beachtlichen Höhen.
Nachdem wir wieder eingekleidet waren machten wir uns auf zu dem letzten Stück der Strecke. Völlig zufrieden und etwas erschöpft kamen wir um 5.15pm wieder am Parkplatz an, verschnauften kurz und fuhren dann nach Waihi. Die Vorräte waren schon wieder nahezu aufgebraucht, so dass wir für den kommenden Tag noch einige Lebensmittel einkaufen mussten. Kiwipeter und Robin gingen im hiesigen „Subways“ etwas zu Abendessen, während ich eine Dose Ravioli in Bolognesesoße – natürlich kalt! – vorzog. Während ich diese genüsslich aß, stand vor unserem Bulli ein altes Ami-Schlachtschiff aus den 60er Jahren. Ein Traum! Gefühlt breiter als die Straße und Heckflügel wunderschön wie Frauenbeine *hrrr*.
Kiwi und Robin kamen zurück und ich verwarf meine Träume den vor mir stehenden Cadillac zu entführen. Wir fuhren weiter an der Küste Richtung Süden bis wir die nächste Kleinstadt, Katikati, erreichten. Beim Durchfahren der Hauptstraße sah Kiwipeter auf anhieb die „Beach Road“ – eine viel versprechende Straße, die wir ohne zu zögern einschlugen. Entlang dieser Straße wussten wir im Dunkeln nicht genau, wo wir nun an die Küste kommen, doch das Gefühl links abbiegen zu müssen gab dem Jungen Recht, der sich die meiste Zeit seines Lebens in der friesischen Metropole Obenstrohe aufzuhalten pflegte. Am Ende dieser Straße, die auf einer Landzunge endete, schlugen wir unser zweites Nachtlager auf, saßen noch einige Zeit unter dem Sternenhimmel und erzählten. Später im Bett gab es noch von Kiwipeter herrlich dick belegte Sandwichs, bevor wir uns in die Schlafsäcke verkrümelten und einschliefen.
Am nächsten Morgen bot sich uns bei anbrechendem Tageslicht ein wundervolles Bild über die Bucht. Doch mit großen Zielen fuhren wir alsbald fort. Die Küstenstraße entlang nach Tauranga und weiter zum Mount Manganui, den wir an unserem Oster-Wochenend-Ausflug schon wandernderweise umrundeten. Der einsetzende Nieselregen störte uns nicht wirklich und so frühstückten wir dick eingepackt an der Strandpromenade, freundlich belächelt von den vorbeilaufenden Menschen.
Nachdem wir satt gegessen waren, die Campingstühle verstaut und die Teller und das Besteck „abgewaschen“ waren, hieß das Tagesziel Matamata. Für die meisten von Euch besser bekannt als „Mittelerde“. Zumindest für diejenigen, die die Abenteuer von Bilbo und seinen Gefährten verschlangen. Aufregend war es für mich die Stadt zu erreichen, die Mittelerde am nächsten lag. Voller Freude und innerer Begeisterung betrat ich das Informationshäuschen in mitten der kleinen Stadt, die die Eintrittskarten verkauften. Es führte kein Weg daran vorbei diese zu kaufen und mit einem Bus, sowie Führung auf das Gelände zu gelangen. Ein Privatanwesen, das noch einmal ca. 20 Auto-Minuten von der Stadt entfernt, mitten im Nirgendwo lag. Wir fuhren eine lange Schotterstraße entlang, die die neuseeländische Armee für die Filmarbeiten in „Hobbiton“ angelegt hat. Links und rechts bergiges Gelände, auf dem die wohl glücklichsten Schafe Neuseelands und der Erde sich am satten Grün labten.
Vorbei an dem Gelände, wo damals in 2001 das Catering aufgebaut und die Requisiten gelagert waren ging es um eine Kurve herum, bis wir schließlich am „Dorfrand“ von Hobbiton standen. Auch wenn es heute längst nicht mehr so aussieht, wie damals, so spürte ich doch noch immer den Geist, der sich einst über dieses Stück Land gelegt hat. Hier wurde Mittelerde zu Mittelerde, hier begann die Reise von Frodo und seinen Gefährten. Der See lag noch immer inmitten kleiner Hügel, von denen nun zahlreiche Schafe blöckten. Auch waren die Häuschen der Hobbits noch in die Hügel eingelassen und der prächtige Festbaum, unter dem Frodo seine Rede hielt und unter dem kräftig gefeiert wurde stand noch immer so da wie ein Denkmal seiner selbst („…worüber ich auch heut noch ziemlich staune.“ Grüß Dich, Farin!) Eine atemberaubende und zugleich bezaubernde Kulisse, durch deren Anblick mir eine kleine Träne aus dem Auge rollte. Wenn man es sich aussuchen könnte, in welcher Welt man lebte, dann wäre es für mich sicherlich die Welt der Hobbits.
Unbeschreiblich!
Nachdem wir über das Gelände gegangen waren, uns die Hütten der Hobbits angesehen haben und ich mich selbst aufgrund von nassem Rasen in die Perspektive eines dieser kleinen Geschöpfe versetzt habe (…) war es Zeit wieder aufzubrechen.
So stiegen wir bei nasskaltem Wetter wieder in den Bus ein, der auf dem Rückweg nach Matamata noch an der Farm des Besitzers des Geländes anhielt. Dort hatten wir die Gelegenheit einmal aus nächster Nähe anzusehen, wie ein Schaf geschoren wird. Menschen können zum Glück nicht alles in irgendwelchen Fabriken herstellen!
In Matamata angekommen stiegen wir wieder in unser Zebra ein und machten uns auf den Heimweg. Es war dunkel, es regnete und war ungemütlich draußen. Doch mit diesen vielen, tollen, ja einmaligen Eindrücken kehrten wir erschöpft aber sehr froh wieder heim und blickten auf ein gelungenes Wochenende am anderen Ende der Erde zurück.

Viele Grüße aus Aotearoa senden Euch Eure Kiwis!


PS: Wer hilft uns beim Umzug?

Mittwoch, 7. Mai 2008

seventh may twothousandeight



04.05.2008


7.5.2008, Meadowbank, Aucks

„MOIN MOIN“!

Diese und wohl keine andere Begrüßung ist wohl die Schönste, die es gibt und damit beginnen nach einiger Abstinenz vom dürftigen Blog-Geschehen (warum schreibt uns hier (fast!) keine/r?) neue Geschichten aus unserem neuseeländischen Nähkästchen.
Ein weiterer Hintergrund, warum ich auch diesen Eintrag mit dem norddeutschen Markenzeichen beginne ist, dass „Moin“ in zukünftigen Microsoft-Produkten (wie MS Word etc.) nicht mehr rot unterstrichen wird! Es wurde in die Liga der anerkannten Begrüßungsformulierungen aufgenommen! Ich finde das super!!!
Jaja, die Sonne geht halt doch im Norden auf!
Nun ist ja schon wieder einige Zeit vergangen und es gibt viiel Neues zu berichten. Wir erleben hier weiterhin so viel, dass ich (fast) keine Zeit finde das in Worte zu fassen, da die Uhr nie anhält.
Ich schließe an Kiwipeters Wochenbericht an und wiederhole noch einmal genüsslich, dass wir am Freitag, 25.April, einen freien Tag hatten. Einen „day off“, „public holiday“, einfach FREI! Es war der sogenannte „ANZAC-Day“ – ein australisch-neuseeländischer Gedenktag der Toten in diversen unnützen Kriegen.
Um an dem neuseeländischen Kulturgeschehen und dem Kiwi-way-of-life teilzunehmen schlossen wir uns Rose und Kathryn an, standen um 5.15am in aller Frühe auf und fuhren zusammen mit ihnen und unserer schwedischen Nachbarin Sofia zum „Auckland War Memorial Museum“. Vor diesem in einem sehr großen Park, dem Domain Park, gelegenen Museum fand die alljährliche Gedenkfeier statt. Mit Musik, Gesängen, einer Gedenkminute und einem schottischen Dudelsack-Marsch begann es zwischen 6 und 6.45am allmählich hell zu werden. Eine gute Gelegenheit für mich auch mal ein paar Sonnenaufgangsbilder zu machen.
Anschließend ging es zurück nach Hause und ich legte mich noch einmal für einige Minuten hin, während Kiwipeter ein leckeres Frühstück zubereitete. Auch nach dem diesem waren wir noch nicht richtig munter… wieder ins Bett und den Schlafmangel etwas ausgleichen. Es stand uns ja ein langes Wochenende bevor, wofür wir fit sein wollten. Hoffentlich wird keiner unserer lieben SGA-ler neidisch, wenn ich schreibe, dass wir uns problemlos den folgenden Montag frei nehmen konnten. Somit hatten wir nach einer 4-Tage-Woche ein 4-Tage-Wochenende *g*!
Nachdem wir wieder einmal unsere guten Rucksäcke (die hier echt jede Menge mitmachen müssen!) gepackt hatten ging es um 11Uhr mit Rose und Sofia auf Richtung Taupo und dem gleichnamigen See „Lake Taupo“. Nach dreieinhalb Stunden Fahrt mit einer Mittagspause in einem kleinen beschaulichen Städchen, wo wir von einer Straßenhändlerin noch Wassermelonen, Fidjoes, Tomaten und Äpfel kauften, kamen wir im Herzen der Nordinsel, in Taupo, an. Dort wurden wir herzlich von Kathryns Eltern, ihrer Schwester und ein paar Freunden empfangen, womit das Party-Wochenende beginnen sollte. Auf dem Hof sitzend gab es ein wenig Knabbergebäck und nette Gespräche bei Saft, Wein oder Bier. Dazu den Blick vorbei an der Hecke auf den Lake Taupo – herrlich!
Nun eine Anmerkung, nehmt es mir nicht übel, aber: Frauen auf der Welt sind so ähnlich! Die Temperatur wird nicht durch Temperatur sondern durch Helligkeit oder Dunkelheit bestimmt. Draußen war es mittlerweile dunkel, demzufolge ja auch kalt…
Wir zogen um und setzten uns ins Wohnzimmer, wo für einige nebenbei, für andere als Hauptbeschäftigung ein Rugbymatch im TV lief. Nationalsportart eben.
Später sollten wir noch Rosies anderen beiden Kinder, Alex und Ross, kennen lernen, die aus Wellington zu der Feier angereist kamen. Es gab noch ein leckeres Nachtmahl, ich führte eine angeregte und interessante Diskussion über Politik und Weltgeschehen mit Tim, Kathryns Vater, alle waren guter Dinge und freuten sich, sich wieder zu sehen.
Um 11pm rum fuhr Rose uns zu einem gemieteten Haus in Taupo, wo einige von uns übernachten und am kommenden Tag abends die große Geburtstagsparty zu Kathryns 21. steigen sollte. Wir unterhielten uns noch ein wenig, bevor alle in ihre Zimmer verschwanden. Der nächste Tag sollte sehr lang werden!
Am nächsten Morgen frühstückten wir zu siebt an einem nicht wirklich großen Tisch. Und ja, auch hier bin ich noch immer nicht von meiner Cornflakes-Sucht losgekommen. Aber das will ich ja auch gar nicht *g* - im Supermarkt fand ich am Tag zuvor Cornflakes mit Fidjoes! Einmalig lecker! Die wurden zum frühstück vernascht. Später gegen 1pm holte Rose uns ab und brachte Kiwipeter und mich etwas außerhalb Taupos zu den „Craters of the moon“, eine Vulkanlandschaft, die mich an Poldi, den Drachen aus der Sesamstraße erinnerte. Durch Spalten in der Erde stiegen heiße schwefelhaltige Dämpfe empor. Ein Graus für jeden Thermodynamiker, der dort die ungenutzte Enthalpie verschwinden sieht… Gruß an den Mann in grau – ich besuche Dich noch einmal zu einer Tasse Tee und der Prüfung!
Wo wir sind ist Spaß angesagt und so entstanden mal wieder diverse lustige Photos im einsetzenden Nieselregen. Nach ungefähr 2 Stunden holte Rose uns mit einer guten Freundin von ihr ab und wir schauten uns ein zweites Mal (das erste Mal war am Osterwochenende) die Huka Falls an. Wasserfälle, die mit Kajaks nicht einfach zu befahren waren, so dass auch schon einige übermütige ihr Leben darin ließen. Übermut tut selten gut – es ist eben nicht nur ein Sprichwort.
Einen kleinen, dafür aber recht steilen Lehmhügel, den ich Nahe den Huka Falls erkletterte, slidete ich nach einer kleinen Photosession mit Kiwipeter huckepack, mit ehemals weißen Schuhen stehend hinunter, bevor wir zurück zum Parkplatz liefen und zum Party-Haus fuhren.
Rose erzählte uns, dass es nicht ungewöhnlich ist, dass nach der Geburtstagsrede des Vaters dieser auch gern mal mit dem Mikrophon herumgeht und einige Leute fragt, ob sie dem Geburtstagskind nicht noch ein paar Worte mit auf den Weg geben wollen. Hehe, da sich unser Englisch zwar von Woche zu Woche verbessert aber längst nicht perfekt ist, wir außerdem noch nie eine Rede auf Englisch gehalten haben, zog ich mich noch einmal etwas zurück, bevor die Gäste kamen, und schrieb, schrieb und schrieb. Gar nicht einfach, aber ich denke das Ergebnis ist mir gut gelungen.
Um 7.30pm war volles Haus angesagt, alle stießen mit Champagner an und amüsierten sich sehr gut! Gut Ding will Weile haben und so dauerte es noch bis um 8pm bis ich die Rede fertig stellte und „well dressed“ zu den Feiernden rüber ging. 30-40 Leute quatschten, machten Witze und mit vielen verschiedenen Menschen sprachen wir so über so ziemlich alles, was zwischen Lebensgeschichte und Smalltalk passt.
Nachdem die ersten Gläser geleert waren bat Tim (Kathryns Papa) um Aufmerksamkeit und begann seine Rede. Es folgten einige Anekdoten und lustige Erlebnisse aus Kathryns Leben, vorgetragen von Ihrer kleinen Schwester und verschiedenen Freundinnen bevor ich meinen Zettel aus der Tasche kramte und mich zu Kathryns Erstaunen an die geöffnete Seite des Halbkreises stellte. Sie war sichtlich erfreut und somit waren meine Mühen etwas Vernünftiges auf das Blatt Papier zu bringen nicht vergebens.
Anschließend gab es ein reichhaltiges Nachtmahl und die Nacht wurde durchgefeiert, -getanzt und Musik gehört, bis sich der Nachbar beschwerte. Daraufhin schlossen wir die Terrassentür, die zu seinem Grundstück aufging, was ihn dennoch (und trotz nicht gerade lauter Musik) nicht davon abhielt die Pozilei zu rufen. Auch der Polizist, nicht gerade eine Stimmungskanone der Bengel, schien nicht gerade davon begeistert zu sein, dass wir in trauter Runde einen 21sten Geburtstag feierten. Die Mädels sprachen mit ihm und sagten, dass wir die Musik ausschalten würden. Solange er nicht noch einmal gerufen werden würde, war er zufrieden mit dem Vorschlag. „Wenn doch, ...“. Es war nun mal ein Griesgram, das mit seiner großen Taschenlampe und unfreundlicher Mine unserer Tanzfläche blockierte.
Nach einiger Zeit stand er unten im Flur, versuchte seine Autorität dort zu verbreiten und ich folgte ihm die Treppe hinunter. Denn: Auf jeder Geburtstagsfeier gibt es ein Geburtstagskind und ich bin der Meinung, dass man diesem auch gratulieren darf. Er war schließlich noch nicht einmal ein geladener Gast. Anstand darf nicht vernachlässigt werden! So hauchte ich ihm also auf der untersten Treppenstufe stehend und in akzentfreiem Englisch meine Champagnerfahne entgegen und fragte, ob er dem Geburtstagskind denn schon gratuliert hätte. Wortwörtlich mit Lichtgeschwindigkeit fand ich seinen Taschenlampenlichtstrahl in meinem Gesicht wieder und wurde nicht laut dafür aber äußerst bestimmt, mit grimmiger Miene und knurriger Stimme dazu aufgefordert die Treppe wieder nach oben zu gehen. Etwa so, wie wenn man wütend mit geschlossenen Zähnen spricht. Problem dabei für mich: Der Kunde war äußerst schwer zu verstehen, weshalb ich freundlich nachfragte, ob er das noch einmal wiederholen könne, was er gerade sagte. Auch beim zweiten Anlauf kam rein akustisch nicht mehr bei mir an, doch zeigte mir seine flinke Armbewegung, dass ich das Feld räumen sollte. Ist halt kein international operierender Polizist und da der gute Mann nicht auf eine längere Konversation mit einem Friesen aus zu sein schien, ging ich zurück nach oben und erlab mich an einer wohltemperierten Hopfenkaltschorle.
Wie es zum Glück so kam, störte sich niemand wirklich groß an dem ungebetenen Besuch und wir feierten weiter… und weiter… und weiter. Die ganze Nacht hindurch!

Dass wir am nächsten Morgen um ungefähr 9.30am aufstehen mussten habe ich nicht mitbekommen. Aber das Haus war ja nur gemietet und so mussten wir es rechtzeitig räumen. So fanden wir uns alle nach einiger Zeit im Holiday-Haus der Familie wieder, wo wir schon den ersten Abend verbrachten. Übermüdet und nicht zu großen Taten bereit gab es Frühstück für alle, bevor wir einen Spaziergang runter zum Lake Taupo machten.
Bald darauf, als wir wieder am Haus waren, machten wir uns auf den Weg zurück nach Auckland. Kathryn, die in einem anderen Auto mit zurückfuhr brachte noch diverse Pizzen (ich weigere mich die neue Rechtschreibung hier anzuwenden…) mit, die wir zusammen aßen, bevor jeder müde und erschöpft in sein Bett fiel.

Montag. Ein schöner Montag, wie kein anderer! Wir hatten ja schließlich einen freien Tag *g*. Doch spielte das Wetter nicht richtig mit. Es war äußerst nebelig über der ganzen Stadt.
Kiwipeter und ich standen frühzeitig auf, packten unsere Sachen für den Tag und fuhren runter zum Hafen, von wo aus wir eine Bootstour zur Insel „Rangitoto“ machen wollten (Ihr müsstet mal hören wie die Südamerikaner den Namen aussprechen – einfach cool). Sie ist direkt vor Auckland, die Überfahrt kostet lediglich 20 NZ$ pro Person (hin und zurück) und es ist (herrlich!) rein gar nichts auf dieser Insel. Kein Haus, kein Auto, kein Supermarkt oder Kiosk. Somit versorgten wir uns zuvor auch mit reichlich Essen und Trinken, damit wir den Tag überleben konnten. Am Hafen pünktlich angekommen besserte sich das Wetter kein bischen. Wir entschieden uns erst einmal einen heißen Kaffee am Hafen zu trinken und die nächste Fähre abzuwarten. Es besserte sich auch bis um 10.30am nichts. So frühstückten wir dann am Hafenbecken auf einer Bank und überlegten, was wir stattdessen tun könnten, um den freien Tag nicht einfach so dahin streichen zu lassen.
Der Entschluss (Eltern: bitte nun hinsetzen, falls Ihr nicht ohnehin sitzt!): Das National War Museum im Domainpark, vor dem wir schon am Freitag in aller Frühe standen, um die Gedenkfeier mitzuerleben. Und: Es war ein sehr guter Entschluss! Das Erdgeschoss über Maori, das 1. OG über die Flora und Fauna Neuseelands und das 2. OG über Technik und Krieg. So begeistert von und interessiert an den Maori, schaffte ich lediglich das Erdgeschoss und einen kleinen Teil über die Flora und Fauna NZ`s. So muss ich wohl noch mindestens ein weiteres Mal dorthin, um mir einige Dinge ein zweites Mal, andere überhaupt zum ersten Mal ansehen zu können.
Gegen 3pm verließen wir das Museum und ich zog zielstrebig in die Stadt, während Kiwipeter mit dem Bus nach Haus fuhr. Mein Ziel: Das Paradies für Outdoor-Fanatiker: Kathmandu in der Queenstreet. Die Abenteuer der unbändigen Natur riefen nach mir… im ersten Obergeschoss, gleich hinter dem Ende der Rolltreppe rechts. Von der Produktpalette her sehr ähnlich den Geschäften von Jack Wolfskin, The North Face und Globetrotter. Mit anderen Worten, und da wiederhole ich mich gerne, das Paradies! Allein das Betreten dieses Geschäftes verstärkt den Abenteuergeist in Potenzen. Und da zur Zeit „Summer Sales“ angesagt sind, sind die sonst sehr kostspieligen Produkte erwerbbar. Auch für unterbezahlte Studenten.
Dienstag verglich ich nach der Arbeit noch ein wenig die Preise mit denjenigen im Paradies Nummer 2: Bivouac, bevor ich abends mit einer schönen Erkältung, Schnupfnase und jeder Menge Taschentüchern im Wohnzimmer vorm Kamin saß. Das nächste Wochenende war nicht in weiter Ferne, weil ich gedanklich schon die nächsten Tage bis Freitag strich. In Gedanken also schon im nächsten Wochenende las ich ein Buch über 100 schöne Tracking-Strecken in Neuseeland und aß dazu mein Abendessen: Fisch, Reis und Salat, zum Nachtisch Joghurt mit eingekochten Pfirsichen und frischer Ananas. Es war ein nasser Tag, der Regen prasselte draußen herrlich auf das Dach und so schlief ich satt und zufrieden auf der Couch ein. Einige Stunden später wachte ich noch einmal auf, holte eine dickere Decke als diejenige, mit der Kathryn mich irgendwann im Halbschlaf zudeckte und legte mich wieder schlafen.

Der folgende Arbeits-Mittwoch verging eigentlich recht schnell. Abends flog ich mit Brian nach Palmerston North, wo wir am kommenden Tag etwas zu tun hatten. Somit gestaltete sich der Mittwochabend so: Fahrt zum Flughafen, einchecken, Wartezeit in der Korulounge „absitzen“ und sich satt essen und trinken, nach Palmy fliegen, im Hotel einchecken und Feierabend haben. Ich schlief ganze 9 Stunden, was ich mit gutem Gewissen als das vierte mal ausschlafen in Neuseeland bezeichnen darf. Ja, öfter haben wir es noch nicht wirklich geschafft. Es gibt viel zu erleben in der fremden Ferne!
…und was wir am folgenden Wochenende erlebten, darüber schreibe ich bald. Genug für heute.

Es Grüßen Euch die Party-Kiwis Peter & Wilko

PS: Mehr Post, wir wollen mehr Post! Wir geben uns Mühe Euch schöne Bilder und leserliche Urlaubsberichte ins Netz zu stellen, hören aber viel zu wenig von zu Euch! Das ist schade!

Kathryn's B-day