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Mittwoch, 7. Mai 2008

7.5.2008, Meadowbank, Aucks

„MOIN MOIN“!

Diese und wohl keine andere Begrüßung ist wohl die Schönste, die es gibt und damit beginnen nach einiger Abstinenz vom dürftigen Blog-Geschehen (warum schreibt uns hier (fast!) keine/r?) neue Geschichten aus unserem neuseeländischen Nähkästchen.
Ein weiterer Hintergrund, warum ich auch diesen Eintrag mit dem norddeutschen Markenzeichen beginne ist, dass „Moin“ in zukünftigen Microsoft-Produkten (wie MS Word etc.) nicht mehr rot unterstrichen wird! Es wurde in die Liga der anerkannten Begrüßungsformulierungen aufgenommen! Ich finde das super!!!
Jaja, die Sonne geht halt doch im Norden auf!
Nun ist ja schon wieder einige Zeit vergangen und es gibt viiel Neues zu berichten. Wir erleben hier weiterhin so viel, dass ich (fast) keine Zeit finde das in Worte zu fassen, da die Uhr nie anhält.
Ich schließe an Kiwipeters Wochenbericht an und wiederhole noch einmal genüsslich, dass wir am Freitag, 25.April, einen freien Tag hatten. Einen „day off“, „public holiday“, einfach FREI! Es war der sogenannte „ANZAC-Day“ – ein australisch-neuseeländischer Gedenktag der Toten in diversen unnützen Kriegen.
Um an dem neuseeländischen Kulturgeschehen und dem Kiwi-way-of-life teilzunehmen schlossen wir uns Rose und Kathryn an, standen um 5.15am in aller Frühe auf und fuhren zusammen mit ihnen und unserer schwedischen Nachbarin Sofia zum „Auckland War Memorial Museum“. Vor diesem in einem sehr großen Park, dem Domain Park, gelegenen Museum fand die alljährliche Gedenkfeier statt. Mit Musik, Gesängen, einer Gedenkminute und einem schottischen Dudelsack-Marsch begann es zwischen 6 und 6.45am allmählich hell zu werden. Eine gute Gelegenheit für mich auch mal ein paar Sonnenaufgangsbilder zu machen.
Anschließend ging es zurück nach Hause und ich legte mich noch einmal für einige Minuten hin, während Kiwipeter ein leckeres Frühstück zubereitete. Auch nach dem diesem waren wir noch nicht richtig munter… wieder ins Bett und den Schlafmangel etwas ausgleichen. Es stand uns ja ein langes Wochenende bevor, wofür wir fit sein wollten. Hoffentlich wird keiner unserer lieben SGA-ler neidisch, wenn ich schreibe, dass wir uns problemlos den folgenden Montag frei nehmen konnten. Somit hatten wir nach einer 4-Tage-Woche ein 4-Tage-Wochenende *g*!
Nachdem wir wieder einmal unsere guten Rucksäcke (die hier echt jede Menge mitmachen müssen!) gepackt hatten ging es um 11Uhr mit Rose und Sofia auf Richtung Taupo und dem gleichnamigen See „Lake Taupo“. Nach dreieinhalb Stunden Fahrt mit einer Mittagspause in einem kleinen beschaulichen Städchen, wo wir von einer Straßenhändlerin noch Wassermelonen, Fidjoes, Tomaten und Äpfel kauften, kamen wir im Herzen der Nordinsel, in Taupo, an. Dort wurden wir herzlich von Kathryns Eltern, ihrer Schwester und ein paar Freunden empfangen, womit das Party-Wochenende beginnen sollte. Auf dem Hof sitzend gab es ein wenig Knabbergebäck und nette Gespräche bei Saft, Wein oder Bier. Dazu den Blick vorbei an der Hecke auf den Lake Taupo – herrlich!
Nun eine Anmerkung, nehmt es mir nicht übel, aber: Frauen auf der Welt sind so ähnlich! Die Temperatur wird nicht durch Temperatur sondern durch Helligkeit oder Dunkelheit bestimmt. Draußen war es mittlerweile dunkel, demzufolge ja auch kalt…
Wir zogen um und setzten uns ins Wohnzimmer, wo für einige nebenbei, für andere als Hauptbeschäftigung ein Rugbymatch im TV lief. Nationalsportart eben.
Später sollten wir noch Rosies anderen beiden Kinder, Alex und Ross, kennen lernen, die aus Wellington zu der Feier angereist kamen. Es gab noch ein leckeres Nachtmahl, ich führte eine angeregte und interessante Diskussion über Politik und Weltgeschehen mit Tim, Kathryns Vater, alle waren guter Dinge und freuten sich, sich wieder zu sehen.
Um 11pm rum fuhr Rose uns zu einem gemieteten Haus in Taupo, wo einige von uns übernachten und am kommenden Tag abends die große Geburtstagsparty zu Kathryns 21. steigen sollte. Wir unterhielten uns noch ein wenig, bevor alle in ihre Zimmer verschwanden. Der nächste Tag sollte sehr lang werden!
Am nächsten Morgen frühstückten wir zu siebt an einem nicht wirklich großen Tisch. Und ja, auch hier bin ich noch immer nicht von meiner Cornflakes-Sucht losgekommen. Aber das will ich ja auch gar nicht *g* - im Supermarkt fand ich am Tag zuvor Cornflakes mit Fidjoes! Einmalig lecker! Die wurden zum frühstück vernascht. Später gegen 1pm holte Rose uns ab und brachte Kiwipeter und mich etwas außerhalb Taupos zu den „Craters of the moon“, eine Vulkanlandschaft, die mich an Poldi, den Drachen aus der Sesamstraße erinnerte. Durch Spalten in der Erde stiegen heiße schwefelhaltige Dämpfe empor. Ein Graus für jeden Thermodynamiker, der dort die ungenutzte Enthalpie verschwinden sieht… Gruß an den Mann in grau – ich besuche Dich noch einmal zu einer Tasse Tee und der Prüfung!
Wo wir sind ist Spaß angesagt und so entstanden mal wieder diverse lustige Photos im einsetzenden Nieselregen. Nach ungefähr 2 Stunden holte Rose uns mit einer guten Freundin von ihr ab und wir schauten uns ein zweites Mal (das erste Mal war am Osterwochenende) die Huka Falls an. Wasserfälle, die mit Kajaks nicht einfach zu befahren waren, so dass auch schon einige übermütige ihr Leben darin ließen. Übermut tut selten gut – es ist eben nicht nur ein Sprichwort.
Einen kleinen, dafür aber recht steilen Lehmhügel, den ich Nahe den Huka Falls erkletterte, slidete ich nach einer kleinen Photosession mit Kiwipeter huckepack, mit ehemals weißen Schuhen stehend hinunter, bevor wir zurück zum Parkplatz liefen und zum Party-Haus fuhren.
Rose erzählte uns, dass es nicht ungewöhnlich ist, dass nach der Geburtstagsrede des Vaters dieser auch gern mal mit dem Mikrophon herumgeht und einige Leute fragt, ob sie dem Geburtstagskind nicht noch ein paar Worte mit auf den Weg geben wollen. Hehe, da sich unser Englisch zwar von Woche zu Woche verbessert aber längst nicht perfekt ist, wir außerdem noch nie eine Rede auf Englisch gehalten haben, zog ich mich noch einmal etwas zurück, bevor die Gäste kamen, und schrieb, schrieb und schrieb. Gar nicht einfach, aber ich denke das Ergebnis ist mir gut gelungen.
Um 7.30pm war volles Haus angesagt, alle stießen mit Champagner an und amüsierten sich sehr gut! Gut Ding will Weile haben und so dauerte es noch bis um 8pm bis ich die Rede fertig stellte und „well dressed“ zu den Feiernden rüber ging. 30-40 Leute quatschten, machten Witze und mit vielen verschiedenen Menschen sprachen wir so über so ziemlich alles, was zwischen Lebensgeschichte und Smalltalk passt.
Nachdem die ersten Gläser geleert waren bat Tim (Kathryns Papa) um Aufmerksamkeit und begann seine Rede. Es folgten einige Anekdoten und lustige Erlebnisse aus Kathryns Leben, vorgetragen von Ihrer kleinen Schwester und verschiedenen Freundinnen bevor ich meinen Zettel aus der Tasche kramte und mich zu Kathryns Erstaunen an die geöffnete Seite des Halbkreises stellte. Sie war sichtlich erfreut und somit waren meine Mühen etwas Vernünftiges auf das Blatt Papier zu bringen nicht vergebens.
Anschließend gab es ein reichhaltiges Nachtmahl und die Nacht wurde durchgefeiert, -getanzt und Musik gehört, bis sich der Nachbar beschwerte. Daraufhin schlossen wir die Terrassentür, die zu seinem Grundstück aufging, was ihn dennoch (und trotz nicht gerade lauter Musik) nicht davon abhielt die Pozilei zu rufen. Auch der Polizist, nicht gerade eine Stimmungskanone der Bengel, schien nicht gerade davon begeistert zu sein, dass wir in trauter Runde einen 21sten Geburtstag feierten. Die Mädels sprachen mit ihm und sagten, dass wir die Musik ausschalten würden. Solange er nicht noch einmal gerufen werden würde, war er zufrieden mit dem Vorschlag. „Wenn doch, ...“. Es war nun mal ein Griesgram, das mit seiner großen Taschenlampe und unfreundlicher Mine unserer Tanzfläche blockierte.
Nach einiger Zeit stand er unten im Flur, versuchte seine Autorität dort zu verbreiten und ich folgte ihm die Treppe hinunter. Denn: Auf jeder Geburtstagsfeier gibt es ein Geburtstagskind und ich bin der Meinung, dass man diesem auch gratulieren darf. Er war schließlich noch nicht einmal ein geladener Gast. Anstand darf nicht vernachlässigt werden! So hauchte ich ihm also auf der untersten Treppenstufe stehend und in akzentfreiem Englisch meine Champagnerfahne entgegen und fragte, ob er dem Geburtstagskind denn schon gratuliert hätte. Wortwörtlich mit Lichtgeschwindigkeit fand ich seinen Taschenlampenlichtstrahl in meinem Gesicht wieder und wurde nicht laut dafür aber äußerst bestimmt, mit grimmiger Miene und knurriger Stimme dazu aufgefordert die Treppe wieder nach oben zu gehen. Etwa so, wie wenn man wütend mit geschlossenen Zähnen spricht. Problem dabei für mich: Der Kunde war äußerst schwer zu verstehen, weshalb ich freundlich nachfragte, ob er das noch einmal wiederholen könne, was er gerade sagte. Auch beim zweiten Anlauf kam rein akustisch nicht mehr bei mir an, doch zeigte mir seine flinke Armbewegung, dass ich das Feld räumen sollte. Ist halt kein international operierender Polizist und da der gute Mann nicht auf eine längere Konversation mit einem Friesen aus zu sein schien, ging ich zurück nach oben und erlab mich an einer wohltemperierten Hopfenkaltschorle.
Wie es zum Glück so kam, störte sich niemand wirklich groß an dem ungebetenen Besuch und wir feierten weiter… und weiter… und weiter. Die ganze Nacht hindurch!

Dass wir am nächsten Morgen um ungefähr 9.30am aufstehen mussten habe ich nicht mitbekommen. Aber das Haus war ja nur gemietet und so mussten wir es rechtzeitig räumen. So fanden wir uns alle nach einiger Zeit im Holiday-Haus der Familie wieder, wo wir schon den ersten Abend verbrachten. Übermüdet und nicht zu großen Taten bereit gab es Frühstück für alle, bevor wir einen Spaziergang runter zum Lake Taupo machten.
Bald darauf, als wir wieder am Haus waren, machten wir uns auf den Weg zurück nach Auckland. Kathryn, die in einem anderen Auto mit zurückfuhr brachte noch diverse Pizzen (ich weigere mich die neue Rechtschreibung hier anzuwenden…) mit, die wir zusammen aßen, bevor jeder müde und erschöpft in sein Bett fiel.

Montag. Ein schöner Montag, wie kein anderer! Wir hatten ja schließlich einen freien Tag *g*. Doch spielte das Wetter nicht richtig mit. Es war äußerst nebelig über der ganzen Stadt.
Kiwipeter und ich standen frühzeitig auf, packten unsere Sachen für den Tag und fuhren runter zum Hafen, von wo aus wir eine Bootstour zur Insel „Rangitoto“ machen wollten (Ihr müsstet mal hören wie die Südamerikaner den Namen aussprechen – einfach cool). Sie ist direkt vor Auckland, die Überfahrt kostet lediglich 20 NZ$ pro Person (hin und zurück) und es ist (herrlich!) rein gar nichts auf dieser Insel. Kein Haus, kein Auto, kein Supermarkt oder Kiosk. Somit versorgten wir uns zuvor auch mit reichlich Essen und Trinken, damit wir den Tag überleben konnten. Am Hafen pünktlich angekommen besserte sich das Wetter kein bischen. Wir entschieden uns erst einmal einen heißen Kaffee am Hafen zu trinken und die nächste Fähre abzuwarten. Es besserte sich auch bis um 10.30am nichts. So frühstückten wir dann am Hafenbecken auf einer Bank und überlegten, was wir stattdessen tun könnten, um den freien Tag nicht einfach so dahin streichen zu lassen.
Der Entschluss (Eltern: bitte nun hinsetzen, falls Ihr nicht ohnehin sitzt!): Das National War Museum im Domainpark, vor dem wir schon am Freitag in aller Frühe standen, um die Gedenkfeier mitzuerleben. Und: Es war ein sehr guter Entschluss! Das Erdgeschoss über Maori, das 1. OG über die Flora und Fauna Neuseelands und das 2. OG über Technik und Krieg. So begeistert von und interessiert an den Maori, schaffte ich lediglich das Erdgeschoss und einen kleinen Teil über die Flora und Fauna NZ`s. So muss ich wohl noch mindestens ein weiteres Mal dorthin, um mir einige Dinge ein zweites Mal, andere überhaupt zum ersten Mal ansehen zu können.
Gegen 3pm verließen wir das Museum und ich zog zielstrebig in die Stadt, während Kiwipeter mit dem Bus nach Haus fuhr. Mein Ziel: Das Paradies für Outdoor-Fanatiker: Kathmandu in der Queenstreet. Die Abenteuer der unbändigen Natur riefen nach mir… im ersten Obergeschoss, gleich hinter dem Ende der Rolltreppe rechts. Von der Produktpalette her sehr ähnlich den Geschäften von Jack Wolfskin, The North Face und Globetrotter. Mit anderen Worten, und da wiederhole ich mich gerne, das Paradies! Allein das Betreten dieses Geschäftes verstärkt den Abenteuergeist in Potenzen. Und da zur Zeit „Summer Sales“ angesagt sind, sind die sonst sehr kostspieligen Produkte erwerbbar. Auch für unterbezahlte Studenten.
Dienstag verglich ich nach der Arbeit noch ein wenig die Preise mit denjenigen im Paradies Nummer 2: Bivouac, bevor ich abends mit einer schönen Erkältung, Schnupfnase und jeder Menge Taschentüchern im Wohnzimmer vorm Kamin saß. Das nächste Wochenende war nicht in weiter Ferne, weil ich gedanklich schon die nächsten Tage bis Freitag strich. In Gedanken also schon im nächsten Wochenende las ich ein Buch über 100 schöne Tracking-Strecken in Neuseeland und aß dazu mein Abendessen: Fisch, Reis und Salat, zum Nachtisch Joghurt mit eingekochten Pfirsichen und frischer Ananas. Es war ein nasser Tag, der Regen prasselte draußen herrlich auf das Dach und so schlief ich satt und zufrieden auf der Couch ein. Einige Stunden später wachte ich noch einmal auf, holte eine dickere Decke als diejenige, mit der Kathryn mich irgendwann im Halbschlaf zudeckte und legte mich wieder schlafen.

Der folgende Arbeits-Mittwoch verging eigentlich recht schnell. Abends flog ich mit Brian nach Palmerston North, wo wir am kommenden Tag etwas zu tun hatten. Somit gestaltete sich der Mittwochabend so: Fahrt zum Flughafen, einchecken, Wartezeit in der Korulounge „absitzen“ und sich satt essen und trinken, nach Palmy fliegen, im Hotel einchecken und Feierabend haben. Ich schlief ganze 9 Stunden, was ich mit gutem Gewissen als das vierte mal ausschlafen in Neuseeland bezeichnen darf. Ja, öfter haben wir es noch nicht wirklich geschafft. Es gibt viel zu erleben in der fremden Ferne!
…und was wir am folgenden Wochenende erlebten, darüber schreibe ich bald. Genug für heute.

Es Grüßen Euch die Party-Kiwis Peter & Wilko

PS: Mehr Post, wir wollen mehr Post! Wir geben uns Mühe Euch schöne Bilder und leserliche Urlaubsberichte ins Netz zu stellen, hören aber viel zu wenig von zu Euch! Das ist schade!

Kathryn's B-day

2 x hat sich jemand bequemt was zu schrieben.TOP!:

Anonym hat gesagt…

NICE Blog :)

Anonym hat gesagt…

auch meine Meinung, macht weiter so.